Der Samstagmorgen ist eisig. Die politische Stimmung ist es nicht. Die Diskussionen werden schnell hitzig, wenn an diesem Tag Anhänger unterschiedlicher Parteien an den Infoständen in der Coburger Fußgängerzone aufeinandertreffen. Fast alle, die um den Einzug in den nächsten Bundestag ringen, haben dort ihre Zelte aufgeschlagen. Bieten Flyer, Kugelschreiber und Infomaterial an. Natürlich wollen sie mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Man spürt aber deutlich, dass seit Mittwoch vergangener Woche etwas anders geworden ist – als CDU/CSU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz im Bundestag mit Stimmen aus der AfD einen Antrag auf Zurückweisung von Asylsuchenden mit knapper Mehrheit durchs Parlament brachte. Gereizter als üblich reagieren Wahlkämpfer auf verbale Attacken von Andersdenkenden. Und es herrscht Verunsicherung darüber, ob man nicht vielleicht sogar Ziel eines Angriffs werden könnte.