Coburg Marktleute wollen kostenlose Parkstunde

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Coburgs Markthändler haben über Stadtrat Alper Hasirci mehrere Anträge an den Stadtrat gestellt. Unter anderem fordern sie eine Senkung der Marktgebühr um 50 Prozent. Foto: Coburger Marktkaufleute

Laut einem Rating des Fachmagazins Geo von 2018 gehört der Coburger Marktplatz zu den schönsten seiner Art in ganz Deutschland.

 
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Coburg - Begründet wird dies unter anderem auch mit dem Wochenmarkt, der viele Besucher auf den Marktplatz locke. Ausgerechnet dieser Markt ist dem Coburger Stadtrat Alper Hasirci zufolge jedoch vom Aussterben bedroht. Um das abzuwenden, hat der parteilose Jungpolitiker zusammen mit den Coburger Marktleuten insgesamt sechs Anträge für die nächste Stadtratssitzung am 23. Juli ausgearbeitet.

"Ich kenne die Situation auf dem Coburger Markt sehr gut", berichtet Hasirci. Bereits seit 1992 seien seine Eltern Marktleute auf dem Coburger Markt. Er selbst sei dort aufgewachsen und habe in der Zeit selbst erlebt, wie sich der Markt verändert habe. "Von Jahr zu Jahr sieht man ihn schrumpfen", erklärt er. Und manche der verbliebenen Händler würden einzelne Markttage bereits ausfallen lassen, weil diese sich aus ihrer Sicht nicht lohnten. "Aus diesem Grund habe ich den Wochenmarkt im Wahlkampf auch bewusst zu meinem Thema gemacht", betont Hasirci. Und dieses Thema habe er nach der Wahl selbstverständlich nicht vergessen.

Zusammen mit den Coburger Marktkaufleuten habe er eine Reihe an Anträgen für die kommende Stadtratssitzung ausgearbeitet und am Montag eingereicht. "Das ist die Gelegenheit des Stadtrats, sich zum Coburger Markt zu bekennen", betont Hasirci. Dieser habe sich bereits vor Corona großen Herausforderungen gegenüberstellen müssen und stehe nun zusätzlich unter Druck. In einer Pressemitteilung beschreiben die Marktleute diese Herausforderungen wie folgt: "Wir haben zwar einen der schönsten Wochenmärkte Bayerns, aber auch wir haben mit der Konkurrenz der Verbrauchermärkte auf der grünen Wiese zu kämpfen und leiden auch unter der Problematik, dass unsere Marktkaufleute immer älter werden, und der Nachwuchs fehlt." Die Gefahr eines langsamen Aussterbens der Märkte wie in anderen umliegenden Städten stehe Coburg bevor. Nun brauche es Unterstützung aus der Politik.

Hasircis erster Antrag fordert für das aktuelle Jahr die Senkung der Marktgebühr um 50 Prozent. Dies soll den Händlern durch die Corona-Krise helfen. Sein zweiter Antrag befasst sich mit einem Bestands- und Marketingkonzept für die Coburger Märkte, um diese zu einer Marke aufsteigen zu lassen. In seinen nächsten drei Anträgen geht er auf die Parksituation an Markttagen ein. Kurzzeitparkplätze sollen demzufolge Kunden anlocken, während Händler die Gelegenheit bekommen sollen in der Nähe des Marktes - etwa auf dem Schlossplatz - zu parken. Außerdem schlägt Hasirci vor, dass die Stadt ein Konzept erarbeitet, das Marktbesuchern eine kostenlose Parkstunde gewährt. Mit seinem letzten Antrag möchte er neben Marktleuten auch andere Innenstadthändler unterstützen. Dieser fordert für 2020 entweder generell eine kostenlose Parkstunde oder alternativ kostenfreie Bustickets in der Innenstadt einzuführen. "Auch wenn wohl nicht all meine Anträge angenommen werden, so stoße ich mit ihnen zumindest den Diskurs an", sagt Hasirci.

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