Coburg Meeder zahlt Zuschuss für DSL aus

Meeder - Der Bürgerverein Großwalbur hat am Freitag die zweite und letzte Rate des Zuschusses der Gemeinde Meeder zum Ausbau der Breitbandversorgung (DSL) in dem Ort erhalten. Stellvertretender Bürgermeister Hartmut Eckardt, Freie Wähler, hat die Zahlungsanweisung über 5000 Euro unterschrieben.

 
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Meeder - Der Bürgerverein Großwalbur hat am Freitag die zweite und letzte Rate des Zuschusses der Gemeinde Meeder zum Ausbau der Breitbandversorgung (DSL) in dem Ort erhalten. Stellvertretender Bürgermeister Hartmut Eckardt, Freie Wähler, hat die Zahlungsanweisung über 5000 Euro unterschrieben. Das teilte er der Neuen Presse mit.

Bürgermeister Josef Brunner, SPD, der gegenwärtig in Urlaub weilt, hatte die Auszahlung des zweiten Teils von insgesamt 10 000 Euro bislang unter Hinweis auf rechtliche Bedenken verweigert. Am Donnerstag teilte Landrat Michael Busch, SPD, dem amtierenden Bürgermeister der Gemeinde Meeder schriftlich mit, dass er keine Veranlassung für ein rechtsaufsichtliches Einschreiten sehe, wenn das Geld überwiesen wird.

Brunner hatte dagegen erst in der Gemeinderatssitzung am Montag dieser Woche die Meinung vertreten, der Bürgerverein habe mit dem Auftrag an die Telekom, den DSL-Anschluss für Großwalbur zu installieren, europäisches Wettbewerbsrecht verletzt. Es hätte eine öffentliche Ausschreibung erfolgen müssen. Es gehe, so Bürgermeister Brunner am Montag, nicht darum, "ob ich das Geld ausbezahlen will. Die Frage ist, ob ich es ausbezahlen darf."

Das hat Landrat Busch kurz vor Weihnachten bejaht. Daraufhin hat Meeders 2. Bürgermeister Eckardt die Überweisung am Freitagvormittag auf den Weg gebracht.

Freude in Großwalbur

Lutz Hartmann, Initiator des Breitbandanschlusses für Großwalbur, sagte der NP, "das freut uns alle in Großwalbur sehr, zumal wir aufgrund der jüngsten Berichte vorerst nicht damit rechnen konnten". Er hatte die Gemeindeverwaltung im Juni 2008 mit dem Projekt konfrontiert, Großwalbur mit Gesamtkosten von 50 000 Euro an das schnelle Internet anzuschließen. Und: Lutz Hartmann sammelte dafür bei Bürgern 40 000 Euro ein. Daraufhin sagte Bürgermeister Brunner den Großwalburern zu, dass die Gemeinde die fehlenden 10 000 Euro übernimmt. Hintergrund: In Meeder selbst musste ein Verteiler technisch aufgerüstet werden, um künftig mehrere Ortsteile an das Breitbandnetz anbinden zu können. Am 8. Februar 2010 wurde das Vorhaben mit einem Gemeinderatsbeschluss bei zwölf gegen zwei Stimmen beschlossen. Die Befürwortung erfolgte, weil nicht allein Großwalbur, sondern auch andere Ortsteile Meeders von der Investition profitieren.

Daraufhin sammelte Hartmann in Großwalbur weitere 10 000 Euro. Diese wurden als zinsloses Darlehen an die Kommune gegeben, und der Anschluss an das schnelle Internet erfolgte. Seit August dieses Jahres kann in Großwalbur eine Übertragungsgeschwindigkeit von 50 000 Kilobit pro Sekunde (Kbit/s) genutzt werden. Vorher waren es 384 Kbit/s. Damit sei "nicht nur die Lebensqualität" im Dorf gestiegen, sondern es sei auch zukunftsfähiger geworden. Schließlich nutzten nicht nur private Haushalte das schnelle Internet, sondern auch Unternehmen vom Freiberufler bis zum landwirtschaftlichen Betrieb, so Lutz Hartmann.

Er zeigte sich am Freitag verwundert darüber, dass Bürgermeister Brunner die Rückzahlung an den Bürgerverein Großwalbur verweigert "und Probleme in unserem Engagement für den Anschluss an das schnelle Internet gesehen hat". Hartmann dränge sich der Eindruck auf, dass Bürgermeister Brunner dagegen gewesen sei, "weil das Projekt nicht seine Idee war". wb

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