Coburg Mehr Geld für Waldorfschüler

Martin Rebhan
Stadt und Landkreis Coburg schießen der Ruodlf-Steiner-Schule jährlich Geld zu. Künftig sollen pro Schüler höhere Beträge fließen - allerdings nicht so viel, wie vom Waldorfschulverein erhofft. Foto: Christiane Schult

Nach der Stadt Coburg erhöht nun auch der Landkreis den freiwilligen Zuschuss. Über das Wie und das Wie viel wird jedoch diskutiert.

 
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Coburg - Im Ausschuss für Bildung Kultur und Sport des Landkreises Coburg an diesem Mittwoch war man unterschiedlicher Auffassung, wie man mit einer Finanzierungsvereinbarung mit dem Waldorfschulverein als Träger der Rudolf-Steiner-Schule in Coburg weiter verfahren solle.

Bisher wurde von der Stadt Coburg und dem Landkreis je Schüler ein jährlicher Zuschuss von 400 Euro gewährt. Jetzt ist ein Antrag des Vereins eingegangen, der darauf abzielte, die Förderbeiträge an die, im Bayerischen Schulfinanzierungsgesetz festgelegten jährlichen Gastschulbeiträge anzupassen. Dort ist festgelegt, dass für Schüler in der Grund- und Mittelschule 1525 Euro pro Jahr gezahlt werden müssen, an Gymnasien fällt ein Gastschulbeitrag von 925 Euro je Schüler an.

Fachbereichsleiterin Brigitte Keyser betonte, dass es sich bei der finanziellen Zuwendung um eine freiwillige Leistung des Landkreises Coburg handelt, die seit 1994 gewährt wird. Grundlage für den Zuschuss ist die Schülerzahl ab der fünften Jahrgangstufe, da der Landkreis nur für Gastschulbeiträge an weiterführenden Schulen zuständig ist. Derzeit betrifft dies 100 Schüler aus dem Landkreis Coburg. Deutlich machte Brigitte Keyser, dass sich die Mehrkosten auf 52 500 Euro belaufen würden, wenn der Ausschuss dem Antrag des Schulvereins folgen würde. Darüber, dass man dies nicht in Betracht zieht, war man sich im Gremium schnell einig.

Nachdem sich die Stadt Coburg entgegen der Empfehlung des Bildungsbeirates und ohne Rücksprache mit dem Landkreis entschlossen hat, den Zuschuss auf 500 Euro je Schüler zu erhöhen, gab es allerdings Diskussionsbedarf. Neustadts zweiter Bürgermeister, Martin Stingl (SPD), brachte ins Gespräch, dass sich Stadt und Landkreis als Bildungsregion sehen und man sich keinen Gefallen tue, sich als solche am Euro auseinander zu dividieren. Ernst-Wilhelm Geilling (FW), vertrat die Meinung, dass es nicht gut wäre, wenn der Landkreis sich hier schlechter als die Stadt stellen würde.

Anders sah es Wolfgang Rebhan (CSU). Ihm missfiel deutlich, dass ein Bildungspartner vorprescht und den anderen unter Zugzwang setzt. Zudem könne sich eine Bildungsregion nach seiner Auffassung nicht dadurch definieren, wie viel Geld als freiwilliger Zuschuss gewährt wird. Am Rande der Sitzung meinte Rödentals dritter Bürgermeister, Gerd Mücke (CSU), dass es für ihn unverständlich sei, dass der Landkreis auf der einen Seite sparen will, aber bereit ist, 10 000 Euro mehr für einen freiwilligen Zuschuss auszugeben. Deutlich kritisierte Christian Gunsenheimer (FW), das Vorgehen der Stadt Coburg.

Ernst-Wilhelm Geiling stellte am Ende des Gedankenaustausches den Antrag, die Zuwendung für den Schulverein ab dem kommenden Jahr auf 500 Euro je Landkreisschüler ab der fünften Jahrgangsstufe zu erhöhen. Die Fraktion CSU/LV und Landrat Sebastian Straubel stimmten gegen den Antrag, der aber bei acht Ja-Stimmen angenommen wurde.

Die Corona Pandemie hat die Voraussetzungen für das schulische Lernen verändert. Der Freistaat Bayern reagierte darauf mit einem Sonderbudget, dass es den Trägern von Schule ermöglichen soll, Arbeitsgeräte wie Laptops und Tablets anzuschaffen, die an Schülern auf Leihbasis überlassen werden können. Dem Landkreis Coburg stehen nach Worten von Brigitte Keyser 125 513 Euro zu. Da die Antragsfrist sehr kurz ist und nicht abgewartet werden kann bis Ausschreibungsergebnisse vorliegen, wurde die Zuschlagsermächtigung des Landrates einstimmig auf 128 000 Euro ausgeweitet.

Der Forderung von Eltern, das Papiergeld an Schulen in der Trägerschaft des Landkreises auf Grund der Corona-Schulschließungen zu reduzieren, kam der Ausschuss einstimmig nach. Für das Schuljahr 2019/20 wird die Abgabe einmalig von zehn auf 7,50 Euro gesenkt. Schüler die dieses bereits bezahlt und die Schule schon verlassen haben, bekommen auf Antrag 2,50 Euro erstattet.

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