Coburg Mehr Platz für die Jüngsten

Martin Rebhan
Beim Spatenstich zur Erweiterung der Lienhard-Fuchs-Kindertagesstätte wurde eine Eiche gepflanzt. Foto: Rebhan

1,2 Millionen steckt die Stadt Rödental in die Erweiterung des Lienhard-Fuchs-Kindergartens. Im Herbst 2021 soll bereits eingezogen werden.

 
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Rödental - Die Zeichen der Zeit erkannt und darauf reagiert, hat die Stadt Rödental. Die Lienhard-Fuchs Kindertagesstätte wird um zwei Gruppen- und die dazugehörigen Neben- und Sanitärräume erweitert. Anstatt des üblichen Spatenstiches wurde der Startschuss zur Bauausführung mit einer Baumpflanzung würdig gefeiert. "Bevor ich Dreck in die Luft schleudere, pflanze ich lieber einen Baum", beschrieb Bürgermeister Marco Steiner (FW) seine Intention.

Steiner räumte ein, dass man den Baum, eine etwa acht Jahre alte Eiche, auch deshalb pflanzen wollte, nachdem ein Baum dem Erweiterungsbau weichen musste. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass die Stadt von 2015 bis 2016 die Kindertagesstätte mit einer Investitionssumme von rund 1,6 Millionen Euro grundsaniert hat. "Damals dachten wir, dass aufgrund der vorliegenden Zahlen eventuell eine Gruppe geschlossen werden kann", ließ der Bürgermeister wissen und fügte hinzu. "Es ist ganz anders gekommen." Marco Steiner führt den Anstieg des Bedarfs an Betreuungsplätzen hauptsächlich darauf zurück, dass Eltern vermehrt ihre Kinder im Krippenalter in sehr gute Betreuung geben wollen. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem "Gütesiegel" der jeweiligen Einrichtungen. Die stabilen Geburtenzahlen beflügelte den Stadtrat die Entscheidung dahingehend zu treffen, zwei weitere Gruppenräume mit den entsprechenden Sozialräumen in Rödental zur Verfügung zu stellen. Dass die Wahl auf die Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) fiel, hat seinen Ausschlag auch darin gefunden, dass das Terrain genug Bewegungsraum für die Kinder der dann siebengruppigen Tagesstätte bietet. "Bei der AWO sind wir mit unserem Vorhaben auf offene Ohren gestoßen", attestierte Marco Steiner dem Träger der Einrichtung. Nicht unerwähnt ließ er dabei, dass die Stadt Bauherr und Eigentümer der Immobilie ist. "Wir sind stolz darauf, dass wir im Bereich der Kinderbetreuung alles selbst in der Hand haben." Ein wichtiges Anliegen war der Stadt, die Gruppenräume so flexibel zu gestalten, dass diese sowohl von Krippenkindern als auch von Kindern über drei Jahren genutzt werden können. Dem Architekturbüro Wutke und Hanisch (Coburg) bestätigte Steiner, dass sie dieser Forderung voll und ganz gerecht wurden.

Durch die neuen Räume soll nach Worten von Bürgermeister Steiner auch eine Möglichkeit geschaffen werden, Kinder an den Tagesrandzeiten zu betreuen, ohne das gesamte Haus in Beschlag nehmen zu müssen. Derzeit steht den Mädchen und Jungen die Tagesstätte in der Zeit von 6.30 Uhr bis 17 Uhr offen.

Das Investitionsvolumen bezifferte der Bürgermeister mit 1,2 Millionen Euro. An staatlichen Zuschüssen rechnet die Stadt mit etwa 75 Prozent der förderfähigen Kosten und damit etwa 800 000 Euro. "Für die Kinder ist der Anbau ein Mega-Ereignis" beschreibt die Leiterin der Einrichtung, Marion Hermannsdörfer, die Gefühlslage der Kinder, die tagtäglich den Baufortschritt verfolgen können. Sie geht davon aus, dass in die neuen Räume zunächst Krippenkinder Einzug halten werden. Damit können dann in der Lienhard-Fuchs-Kindertagesstätte 132 Kinder im Alter von einem bis zehn Jahre pädagogisch fachmännisch betreut werden. Mehr Kinder, heißt aber auch mehr Personal. Die "Chefin" geht davon aus, dass das zwanzigköpfige Team um weitere vier bis sechs Fachkräfte erweitert werden muss. Wenn alles gut geht, sollen die Kinder im September des nächsten Jahres ihr neues Zuhause beziehen können.

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