Coburg – Die Ankündigung, im Bundestag in die Opposition gehen zu wollen, mache den Coburg-Kronacher CSU-Bundestagsabgeordneten und Wirtschaftsexperten der Union fassungslos.

Michelbach sagte, gerade in diesen Zeiten, wo rechte Kräfte wie die AfD Zulauf bekommen, müsse auch die SPD „Verantwortung für unsere Demokratie übernehmen“. Sie dürfe sich nicht einen „schlanken Fuß machen“ und sich aus der Regierungsverantwortung in die Opposition verabschieden.

Doris Aschenbrenner, SPD-Bundestagskandidatin im Wahlkreis Coburg/Kronach, sagte, dass sie „natürlich nicht zufrieden“ mit dem Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl sei. Dies deprimiere sie aber nicht, sie werde weiterhin für sozialdemokratische Politik einstehen. Sie sei überzeugt davon, dass sie richtigen politischen Themen besetze, die in die Zukunft weisen, so Doris Aschenbrenner. Ihr zentrales Thema ist die Digitalisierung mit allen ihren Folgen für Gesellschaft und Wirtschaft. Dr. Heinz Köhler, früherer SPD-Europa-, Landtags- und Bundestagsabgeordneter aus Mitwitz sagte, er habe schon vor zwei Jahren darauf hingewiesen, dass sich die Sozialdemokratie von Grund auf erneuern müsse. Dies gelte für die Bundesebene genauso wie für den SPD-Unterbezirk Coburg-Kronach. Dies, so Heinz Köhler, scheine bei vielen Funktionären noch nicht durchgedrungen zu sein. Das Ergebnis der Bundestagswahl 2017 setze hier ein Zeichen.

Michael Eckstein, Bundestagskandidat der Grünen aus Coburg, zeigte sich insbesondere erfreut über das gute Abschneiden seiner Partei in der Stadt Coburg. Grundsätzlich, so Eckstein, zeige das Wahlergebnis, dass die Grünen die „richtigen Antworten auf die richtigen Fragen“ hätten, die die Menschen bewegen. Zu einer möglichen Koalition mit der Union und der FDP sagte Michael Eckstein, die Grünen seien offen für Gespräche, allerdings gebe es gewaltige Hürden, die den Eintritt in eine Koalition schwierig, wenn nicht sogar unmöglich machten. Ein Knackpunkt sei die Klimapolitik.

René Hähnlein, Kandidat der Partei Die Linke im Wahlkreis Coburg/Kronach, zeigte sich zufrieden mit dem Wahlergebnis seiner Partei auf Bundes- und regionaler Ebene. Schließlich habe Die Linke in der Wählergunst zugelegt. Vor einem Rechtsruck in Deutschland habe Hähnlein trotz der überraschenden Stärke der AfD keine Angst. Die demokratischen Kräfte in der Bundesrepublik seien „stark genug, um die Nazis zu ertragen“.