Coburg - SPD-Stadträtin Gabriele Morper-Marr wirft dem CSU-Landtagsabgeordneten Jürgen W. Heike vor, Coburg mit Äußerungen über eine "fast bürgerkriegsähnliche Entwicklung" im Steinweg einen Bärendienst erwiesen zu haben. Mit Blick auf aktuelle Ereignisse in Syrien sei der Vergleich völlig verfehlt, geschmacklos und "meilenweit über das Ziel hinaus geschossen". Heike habe im Landtag das Gesetz zur Verkürzung der Sperrzeit auf eine Stunde mitbeschlossen und es mit dem rechtlichen "Hintertürchen" versehen, dass die CSU-geführte Staatsregierung anderen - in diesem Fall den Städten - die Verantwortung aufbürden könne, wenn das Gesetz nicht funktioniere. Zudem trage Heike Mitverantwortung für eine, so Morper-Marr, "völlig verfehlte Polizeireform". Diese habe dafür gesorgt, "dass in der Region an allen Ecken Beamte fehlen". Jetzt ziehe Heike den Kopf ein, tue so, als ob er "nichts damit zu tun hat" und rufe nach Stadt, Polizei und Justiz. Dabei müsste ihm als ehemaligem Innenstaatssekretär bestens bekannt sein, dass er und die von ihm mitgetragene Landtagsmehrheit die Verantwortung auch für die Entwicklung im Steinweg trügen. Morper Marr fordert Heike auf, "wieder geradezubiegen, was er und seine Koalition verbockt haben".Die Sperrzeitverkürzung müsse zurückgenommen und die Polizei personell verstärkt werden.