Neustadt - Alle Jahre wieder kommt noch vor dem Weihnachtsfest der Nikolausmarkt. Die Gäste schätzen das Flair, das losgelöst von Jingle Bells und Co. noch auf Tradition setzt. Doch er soll noch attraktiver werden. Deshalb haben die Freien Wähler einen Antrag gestellt, damit einheitliche Marktstände das Gesamtbild aufpeppen. Der Stadtrat hat das Begehren in den Kultursenat gegeben, der sich nun zu diesem Thema traf und es sachlich kontrovers diskutierte. Allerdings ohne letztlich eine Lösung präsentieren zu können, denn es fehlen konkrete Zahlen. Deshalb fasste das Gremium einstimmig den Beschluss, dass "die Verwaltung beauftragt wird, technische Varianten und Preise für Bauten, die für den Nikolausmarkt nutzbar sind, zu recherchieren.

Parallel dazu werden die Freien Wähler gebeten, genaue Fakten zu präsentieren. Zu gegebener Zeit wird sich der Kultursenat erneut damit befassen." Kulturbürgermeister Martin Stingl ließ diesen Beschluss fassen, da es bei einer Abstimmung über die Anfrage der Freien Wähler "den Tod des Antrags bedeutet hätte". Denn er war zu unkonkret gefasst und kann somit nicht in die Haushaltsplanberatungen einfließen. Die Verwaltung war indes aber nicht untätig. Sie hat in einer Stellungnahme ermittelt, dass "hoher Anschaffungspreis, dauerhafte Unterhaltskosten, Schaffung der Lagerkapazität und deren Kosten, Kosten für An- und Abtransport sowie für Auf- und Abbau anfallen". Sie verwies auch darauf, dass schon einmal, zur Kleinen Landesgartenschau 1999, feste Marktstände angeschafft wurden, "die allerdings aufgrund von Lagerung, Transport und Montage sowie Unterhalt mit dauernden Kosten bis auf die eine oder andere Hütte abgestoßen wurden.

Der Bauhof ermittelte, dass für Transport sowie Aufbau 751 Euro Kosten anfallen würden. Zudem seien beim Bauhof gerade im Dezember durch den zu leistenden Winterdienst ohnehin im Regelfall alle Kapazitäten ausgeschöpft. Zu den Rückstellungen im Haushalt 2014 meinte Stingl: "Wenn wir die heranziehen zur Deckung der Anschaffungskosten der Verkaufsstände, dann würde das bedeuten, dass wir Rückstellungen, die beispielsweise für das 2017 auszurichtende Neustadt-Treffen gebildet wurden und werden, nicht mehr möglich wären."

Zwar begrüßten die Mitglieder des Bausenats alle den Vorstoß der Freien Wähler, durch neue, einheitliche Hütten, die Attraktivität zu steigern, doch im Detail gehen die Meinungen auseinander. Ein Hauptargument gegen eine prompte Anschaffung sehen die Stadträte Gerhard Korn und Heinz Kiesewetter (CSU) sowie Gabriele Hofmann (SPD) darin, dass "wir die Neugestaltung des Marktplatzes abwarten müssen und dann erst sehen, was überhaupt machbar ist." So wird der "Wunschzettel" der Freien Wähler wohl in diesem Jahr noch Traum bleiben, denn eine Hauruck-Aktion scheint weder der Kultursenat noch der Stadtrat abzusegnen.