Coburg Neuer Hausarzt

Andreas Hoffmann ­eröffnet im November­­ seine Praxis.

 
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Coburg - Noch ist die neue Praxis für Gesundheit und Prävention am Bahnhofsplatz 2 nicht leicht zu finden. Sie befindet sich in einem Anbau auf der Rückseite der Apotheke. Trotzdem hat Hausarzt Andreas Hoffmann bereits vor der Eröffnung im November die ersten Terminanfragen erhalten. „Die Tatsache, dass alle drei Bürgermeister sich heute hier versammelt haben, ist ein Zeichen, welch hohen Stellenwert die Gesundheitsversorgung in der Vestestadt hat. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, um noch weitere Hausärzte in Coburg anzusiedeln“, sagte Oberbürgermeister Dominik Sauerteig bei einer ersten Besichtigung der Immobilie am Freitag.

Um dem Hausärztemangel entgegenzuwirken, wurde die Wirtschaftsförderungsgesellschaft (Wi-fög) der Stadt beauftragt, ein Programm zur Ansiedlung von Hausärzten in der Stadt aufzulegen. Andreas Hoffmann ist ein erster Erfolg. „Herr Hoffmann ist im März auf uns zugekommen. Im April haben wir dann gemeinsam nach einer passenden Immobilie gesucht“, erklärt Wirtschaftsförderin Diana Schmitt. „Diese Räumlichkeiten standen lange leer. Dabei war hier früher schon mal eine Praxis eingerichtet.“

Zur Eröffnung der hellen und offen gestalteten Praxis sind zwei Mitarbeiter eingeplant. Doch wie es bei einem Umzug üblich ist, bleiben noch einige Arbeiten übrig. Auch die Praxiseinrichtung ist noch nicht vollständig. Ursprünglich sollte der Betrieb bereits im Oktober aufgenommen werden. Doch durch die langen coronabedingten Lieferzeiten musste die Eröffnung verschoben werden: „In den Räumen wurde ein neuer Boden verlegt. In der kommenden Woche werden dann noch Möbel geliefert“, erklärt der Hausarzt.

Um lange Wartezeiten für seine Patienten zu vermeiden, will er eine Bestellpraxis führen. „Dann ist auch kein großes Wartezimmer nötig. Die Coburger können sich über einen Online-Terminkalender Termine reservieren.“ Der 45-Jährige ist aus privaten Gründen aus Thüringen in die Vestestadt gezogen. Dabei sei auch das Förderprogramm für Hausärzte ein Anreiz für Coburg gewesen. Durch diesen erhalten Hausärzte ei-nen Zuschuss zur Niederlassung oder Praxisnachbesetzung von 60 000 Euro. „In der engeren Auswahl standen letztendlich Neustadt oder Coburg. Neustadt war für mich auch sehr verlockend, aber in der Nachbarstadt war einfach keine passende Immobilie zu finden“, so Hoffmann. Für die kommenden fünf Jahre hat er als Untermieter bei der Wifög einen Mietvertrag unterschrieben.

Laut Oberbürgermeister Sauerteig soll es mit der Förderprämie gelingen, noch weitere Ärzte in Coburg anzusiedeln: „Aktuell sind 23 Arztsitze in der Planungsregion unbesetzt. Gemeinsam mit der Wifög arbeiten wir an einer Verbesserung. Dabei führen wir zum Teil auch sehr emotionale Gespräche mit den Bürgern, die einem menschlich sehr nahegehen.“

„Es ist schon traurig, dass sich die Lokalpolitik so engagieren muss, weil die Landespolitik zu wenig gegen den Ärztemangel unternimmt“, ergänzt Hoffmann. Der 45-Jährige hofft, dass die letzten Arbeiten trotz Corona bis November abgeschlossen sind und er den Praxisbetrieb aufnehmen kann. „Dann fehlt eigentlich nur noch die Beschilderung. Aber selbst das ist nicht so einfach, weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht“, scherzt Hoffmann.

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