Coburg Projektentwickler raten zu Krankenhausneubau

Wird das Krankenhaus in der Ketschendorfer Straße in Coburg modernisiert, oder kommt ein Klinikneubau auf der Lauterer Höhe? Darüber berät der Kreistag am Donnerstag, 16. Juli. Foto: Rosenbusch

Kommt eine neue Klinik in Coburg, oder wird die alte modernisiert? Der Kreistag fasst dazu am Donnerstag einen Beschluss.

 
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Coburg - Es ist der vorletzte Tagesordnungspunkt der Sitzung des Coburger Kreistags am Donnerstag, 16. Juli: die Richtungsentscheidung über die Generalsanierung oder den Neubau eines Krankenhauses. Die Empfehlung an den Kreistag ist eindeutig: Er soll einer neuen Klinik auf dem ehemaligen BGS-Gelände im Norden Coburgs den Vorzug geben.

Die endgültige Entscheidung fällt in der Versammlung des Krankenhauszweckverbands. Diesen bilden der Landkreis und die Stadt Coburg. Der Kreis ist mit 60 Prozent am Verband beteiligt, die Stadt mit 40 Prozent. Vorsitzender ist Landrat Sebastian Straubel (CSU).

Die Projektentwicklung Strategie- und Baumanagement (PSB) Wasner GmbH in Bad Griesbach hat Vor- und Nachteile sowie die Kosten einer Generalsanierung des Krankenhauses in der Ketschendorfer Straße und eines Klinikneubaus gegenüber gestellt. Die Kosten für die Sanierung und Modernisierung des bestehenden Hauses gibt PSB mit 429,5 Millionen Euro an, ein Neubau würde mit 493,7 Millionen Euro zubuche schlagen. Die Sanierung müsste in drei Abschnitten unter laufendem Krankenhausbetrieb stattfinden und könnte frühestens Ende 2035 abgeschlossen werden. Ein Neubau könnte laut PSB schon Ende 2029 eingeweiht werden.

Im "Gesamtfazit aus dem Variantenvergleich im Zuge der Planungs- und Wirtschaftlichkeitsstudie" kommen die Projektentwickler zu dem Schluss, dass eine Generalsanierung des Krankenhauses in der Ketschendorfer Straße in Coburg möglich, jedoch nicht sinnvoll sei. PSB begründet dies mit der Wirtschaftlichkeit eines Neubaus und "betriebsorganisatorischen Nachteilen bei der Generalsanierung", die langfristig keinen wirtschaftlichen Erfolg zulassen würden. Viele verbesserte Prozesse und Funktionen könnten in der Ketschendorfer Straße nicht wie bei einem Neubau umgesetzt werden. Die finanziellen Ausfälle, weil wegen Sanierungsarbeiten Betten nicht belegt werden können, sowie die Dauerbelastung durch Baulärm, die Patienten und Mitarbeitern nicht zugemutet werden könne, sprächen für einen Neubau. Dafür stehe mit dem ehemaligen Bundesgrenzschutzareal "ein zukunftsfähiger Standort mit ausreichend Platz für spätere Erweiterungen und sehr guter Verkehrsanbindung zur Verfügung".

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