Sein Büro habe am Computer ein Modell erstellt. Grundlage für dieses seien unter anderem behördliche Laserscandaten und Berechnungen gewesen. Am Computer habe man verschiedene Szenarien simuliert. Bezüglich der Fixierung der Plattform im Untergrund habe man auch einen Statiker hinzugezogen. Der habe eine Belastung der Konstruktion von bis zu 200 Kilogramm pro Quadratmeter bescheinigt. "Die Holzplattform wird bei einem HQ100 nur bis zu 15 Zentimeter überspült, aber nicht weggerissen", fasst der Fachmann das Gutachten zusammen. Er empfiehlt alle zwei Jahre eine Kontrolle, da Holz mit Kontakt zum Erdreich irgendwann verfaule.
Für Professor Auwi Stübbe geht mit dem Gutachten ein Stück Beständigkeit einher: "Fakt ist, dass sich die Studenten hier nun legal entfalten können." Nach einer Präsentation in der Scheune könne man abends auf der Holzplattform beisammensitzen und störe niemanden, malt sich Stübbe die Zukunft aus.
Auch Michael Lechner vom Verein "Wir gestalten" ist glücklich über die Sicherung des Itzufers und der nahen Scheune als Entfaltungs- und Veranstaltungsort. "In diesem Sommer soll richtig was passieren", sagt er und zählt auf: Der Verein wolle regelmäßig Workshops und Vorträge in den Themenfeldern Design, Handwerk oder Urban Gardening - gärtnerische Nutzung städtischer Flächen - anbieten. Die Holzplattform am Ufer soll dabei nicht nur als Ort für geselliges Beisammensein, sondern auch als Spielstätte für Freiluft-Kino dienen. Einen klassischen Barbetrieb werde es definitiv nicht geben. Eine gewisse Regelmäßigkeit wolle man durch feste wöchentliche Veranstaltung erreichen. Und bei diesen gebe es dann auch Getränke, erklärt Lechner. Er hofft auf eine möglichst lange und gemeinsame Nutzung von Scheune und "Itzufer".
Überzeugt vom Potenzial dieses Kleinods ist auch Stadtmarketing-Koordinator Böhm. Vor allem mit der alten Scheune - sie gehört der Stadt - habe der Verein ein weiteres Standbein bekommen. Den Begriff dauerhaft, im Bezug auf die Nutzung, interpretiert Böhm eher flexibel. Schließlich sei das Güterbahnhofgelände städtisches Entwicklungsgebiet und irgendwann könnten die Bagger anrollen, so Böhm.