Coburg Schulbus-Dilemma in Rödental

Martin Rebhan
Szenen wie diese an einer Haltestelle in Hof spielen sich auch in und vor Schulbussen im Raum Coburg ab. Masken ja, aber von Abstand kann - notgedrungen - keine Rede sein. Foto: Uwe von Dorn (Archiv) Quelle: Unbekannt

Ab November dürfen nicht mehr alle Schüler kostenlos Bus fahren. Ihnen fehlt wohl die Berechtigung.

 
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Rödental - Über Jahrzehnte war es Usus, dass die Schüler der Grund- und Hauptschulen in Rödental kostenlos befördert wurden. Damit könnte jetzt für einen Teil von ihnen Schluss sein. In einem Prüfbericht monierte der kommunale Prüfungsverband, dass nicht alle Schüler beförderungsberechtigt seien. Die Stadt habe damit eventuell zu Unrecht staatliche Zuschüsse erhalten. Über das Dilemma informierte Frank Kühn vom Amt für Schule, Kultur und Sport den entsprechenden Senat in dessen jüngster Sitzung.

Kühn erläuterte, dass nur Schüler beförderungsberechtigt sind, die einen Schulweg von über zwei Kilometer bei Grundschülern beziehungsweise drei Kilometer zur Mittelschule haben. Dass bedeutet, dass die Stadt auch nur für diese Kinder staatliche Zuschüsse erhalten kann.

Ausnahmen können genehmigt werden, wenn der Weg zur Schule gefährlich oder besonders beschwerlich ist. Entsprechende Anträge wurden seitens der Stadt beim Landratsamt gestellt, jedoch allesamt durch den dort zuständigen Mitarbeiter abgelehnt, erklärte Frank Kühn im Gespräch mit der NP . "Dem Einsatz von Landrat Sebastian Straubel ist es zu verdanken, dass wir zumindest den Schulweg über den Sinit-Kreisel als gefährlich eingestuft bekamen", so Kühn weiter.

Sind die Kinder bisher einfach in den Schulbus eingestiegen, heißt es nach den Herbstferien für sie: Fahrkarten vorzeigen. Die Stadt wird nun die Eltern betroffener Schüler darüber informieren. Frank Kühn geht davon aus, dass die Eltern dies nicht kommentarlos hinnehmen werden. Die Karte für ein komplettes Schuljahr schlägt mit 180 Euro zu Buche. Nun könne die Stadt aus sozialen Überlegungen sich dazu entschließen die Fahrtkosten zu übernehmen. "Aber wir würden hier einen Präzedenzfall schaffen."

Für die Stadt sind die Kosten der Schülerbeförderung kein unerheblicher Haushaltsansatz. "Wir sprechen hier von einem unteren sechsstelligen Betrag", so Kühn. Von staatlicher Seite werden rund zwei Drittel der förderfähigen Kosten bezuschusst.

Zu der gewohnten Regelung wird man wohl nicht mehr zurückkehren können, da die Finanzen der Stadt dies nicht verkraften würden. Ein Ende des Verfahrens, ob die Stadt Zuschüsse zurückzahlen muss oder nicht, sei noch nicht abzusehen.

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