Coburg Seniorenheim am Eckartsberg schließt

Eine Pflegekraft hält in einem Seniorenheim die Hand einer Bewohnerin. Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Wirtschaftliche Gründe seien ausschlaggebend, betont Regiomed. Ein Großteil der Bewohner könnte im Haus am Schießstand eine neue Bleibe finden.

 
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Coburg - Der Regiomed-Klinikverbund hat aus der Insolvenz der Schwesternschaft Coburg die Seniorenheime am Eckartsberg und am Schießstand übernommen. Beide Häuser können nach Angaben von Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke nicht wirtschaftlich betrieben werden. Sie sind nicht ausgelastet. Das liegt, obwohl es lange Wartelisten gibt, vor allem daran, dass Regiomed das gleiche Problem hat wie andere Heimbetreiber: Es gibt am Arbeitsmarkt nicht genügend Fachpersonal. Deshalb hat der Regiomed-Aufsichtsrat beschlossen, das Seniorenheim am Eckartsberg zu schließen. Dem müssen jetzt noch die Regiomed-Gesellschafter zustimmen. Das sind die Kreistage von Coburg, Hildburghausen, Sonneberg und Lichtenfels sowie der Stadtrat von Coburg.

Das Haus am Eckartsberg soll nach Vorschlag der Regiomed-Geschäftsführung Mitte nächsten Jahres seine Tore schließen. Einem Großteil der Bewohner würden freie Plätze im Seniorenheim am Schießstand angeboten. Auch das Personal kann am Eckartsberg dorthin wechseln, so Schmidtke.

Heidrun Berger und Rüdiger Bauer, bei Regiomed für die Seniorenzentren zuständig, räumen ein, dass es für die Bewohner belastend sei, im hohen Alter noch einmal umzuziehen. Allerdings habe man sie, ihre Angehörigen sowie Mitarbeiter, Heimaufsicht und Kostenträger frühzeitig über die Schließung am Eckartsberg informiert. Dort lebten im Oktober 49 Menschen, denen man insgesamt 45 Wohnplätze in den Regiomed-Häusern in Coburg, Örlsdorf im Kreis Sonneberg, Hildburghausen, Schleusingen und Eisfeld anbieten könne. Zudem helfe man gerne bei der Vermittlung von Wohnplätzen, die andere Heimträger anbieten. Rüdiger Bauer: "Wir lassen die Menschen nicht allein."

Wie das Haus am Eckartsberg, das sanierungsbedürftig ist, künftig genutzt werden soll, steht noch nicht fest. Weiterbetreiben will Regiomed sein Konzept, in der alten Hauptpost in Coburg langfristig einen Seniorencampus zu schaffen.

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