Coburg Staatssekretär Theurer besichtigt Bahnhof des Jahres

Michael Theurer (Mitte) zu Besuch am Coburger Bahnhof. Foto: Frank Wunderatsch/Frank Wunderatsch

Hoher Besuch in Coburg: Michael Theurer (FDP), Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitales, hat vor Ort erklärt, welchen Stellenwert ein moderner Haltepunkt für die Region hat.

 
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Der Bahnhof der Vestestadt ist im August vom Interessenverband „Allianz pro Schiene“ zu Deutschlands Bahnhof des Jahres gewählt worden. Wenige Tage vor der feierlichen Enthüllung der Siegerplakette hat sich am Freitagabend Michael Theurer (FDP), Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitales und Bahnbeauftragter des Bundes, von den erfolgreichen Renovierungsarbeiten überzeugt und die Siegerstation besichtigt. „Ich bin wirklich beeindruckt von dem Ergebnis“, betonte Theurer. „Der Coburger Haltepunkt ist nicht nur zum Bahnhof des Jahres gekürt worden, sondern neben dem Bahnhof in Freising einer von zwei sogenannten Zukunftsbahnhöfen im Freistaat Bayern. Hier lässt sich eindrucksvoll sehen, was man mit einer erfolgreichen Renovierung in einem denkmalgeschützten Gebäude alles erreichen kann.“

Rund 80 Züge täglich

Zur Besichtigung am städtischen Knotenbahnhof hatte der FDP-Kreisvorsitzende Michael Zimmermann geladen, um gemeinsam mit dem parlamentarischen Staatssekretär über den Schienenlückenschluss zwischen dem Coburger Land und Südthüringen und über die Weiterentwicklung im Weichengereuth zu sprechen. „Es ist uns eine große Ehre, gemeinsam mit Michael Theurer eine Vor-Ort-Begehung zu unternehmen, um die Entwicklung der letzten Monate zu präsentieren“, so Zimmermann. Der Haltepunkt wird täglich von rund 80 Zügen angefahren, darunter acht ICEs der Hochgeschwindigkeitsverbindung von Bayern nach Berlin. Die Anbindung an diese Neubaustrecke Ende 2017 war der Anstoß, den ehrwürdigen Bahnhof Schritt für Schritt auszubauen und zu modernisieren. In einer umfassenden Sanierung in den Jahren 2020 und 2021 haben Bund, Freistaat Bayern, Deutsche Bahn und die Stadt Coburg ergänzend in noch mehr Komfort am Haltepunkt investiert. Dabei ist unter anderem die historische Empfangshalle modernisiert worden.

Strecken reaktivieren

Am Bahnsteig erklärte Theurer, wie wichtig ein moderner Bahnhof für die Fahrgäste ist: „Uns erreichen täglich zahlreiche Zuschriften von Passagieren, die unzufrieden mit ihren Bahnhofsanlagen sind. Dabei geht es oft um die jeweilige Barrierefreiheit oder den Zustand der Empfangsgebäude. Die Fahrgastverbände engagieren sich daher für eine Aufwertung der Bahnhöfe.“

Knapp 5000 Fahrgäste nutzen die Station der Vestestadt täglich. Um künftig mehr Menschen zum Umstieg von der Straße auf die Schiene zu motivieren, spielt der Schienenlückenschluss Richtung Südthüringen eine entscheidende Rolle. „Unser Ziel muss es sein, stillgelegte Strecken zu reaktivieren“, so Theurer.

Im vergangenen Juni hatte die Deutsche Bahn 20 stillgelegte Strecken in Deutschland bekannt gegeben, die sie vorrangig weder in Betrieb nehmen will. Auch die Höllentalbahn und die Werrabahn zwischen Coburg und dem thüringischen Eisenach stehen auf der Liste. Allerdings hat der Umweltausschuss der Bayerischen Staatsregierung Mitte Oktober bereits gegen die Reaktivierung der Höllentalbahn gestimmt.

Fahrgastzahlen verdoppeln

Auch der Bund unterstreicht sein Interesse zur Reaktivierung stillgelegter Strecken. Angesichts des Klimawandels und der Teilhabe der ländlichen Regionen an zukunftsfähigen und attraktiven Verkehrsangeboten ist die Reaktivierung von Bahnstrecken ein wichtiger Faktor, um mehr Menschen den Zugang zur Eisenbahn zu ermöglichen. Hier verwies Theurer darauf, dass der Bund die Reaktivierung mit 90 Prozent fördert.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, für eine Mobilitätswende bis 2030 die Fahrgastzahlen im öffentlichen Personenverkehr zu verdoppeln. „Wir verfügen in Coburg über ein kluges und vorbildliches Konzept, um den ländlichen Raum in das Streckennetz zu integrieren“, so Theurer abschließend.

Der Coburger Bahnhof soll nicht die einzige Station bleiben, die eine Modernisierung erhält. In den kommenden Jahren sollen mehr als 3000 kleine und mittelgroße Bahnhöfe modernisiert werden. Das sieht das „Bahnhofskonzept Plus“ vor, für das der Bund rund fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellt.

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