Coburg Stefan Püls neuer Kreisbrandrat

Der Bad Rodacher führt künftig die 98 Feuerwehren im Landkreis Coburg. Er folgt auf Manfred Lorenz, der das Amt aus Altersgründen abgibt.

 
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Frohnlach - Stefan Püls ist der neue Kreisbrandrat des Landkreises Coburg. Er wurde am Samstag in Frohnlach gewählt. Auf Püls entfielen 73 Ja-Stimmen; neun Kommandanten votierten mit nein.

Der 51-Jährige aus Bad Rodach steht ab Ende Dezember dieses Jahres an der Spitze der 96 Freiwilligen und zwei Werkfeuerwehren im Landkreis Coburg. Er folgt auf Manfred Lorenz, der sein Amt nach zwölf Jahren aus Altersgründen abgibt. Püls war der Wunschkandidat von Lorenz und ist seit 2015 dessen Stellvertreter. Der Bad Rodacher war der einzige Kandidat, der sich um die Nachfolge bewarb und wurde von Landrat Sebastian Straubel vorgeschlagen.

Stefan Püls ist 1986 in die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rodach eingetreten. 2010 wurde er zum Kreisbrandmeister berufen, anschließend zum Kreisbrandinspektor.

In seiner Bewerbungsrede skizzierte der Bad Rodacher die Schwerpunkte seiner künftigen Arbeit. Er wolle die von Kreisbrandrat Manfred Lorenz eingeführten Kinderfeuerwehren, deren Gründung zunächst umstritten war, fortführen. Sie hätten sich als „Motor für die Nachwuchsgewinnung“ bewährt, „wir dürfen hier nicht nachlassen“. Gleiches gelte für die Jugendfeuerwehren, wo das Eintrittsalter bei zwölf Jahren liegt. Auch hier wolle Stefan Püls die Werbung verstärken. Dabei sehe er die Aufgabe, die Unterstützung der Jugendwarte zu verbessern.

Den Frauenbeauftragten in den Feuerwehren im Landkreis Coburg bescheinigte Püls eine hervorragende Arbeit. Auch hier habe Manfred Lorenz Zeichen gesetzt. 2015 hatte er gewettet, dass bei der damaligen Aktionswoche 50 Frauen aus dem Landkreis neu in den Dienst der Feuerwehr treten würden. Zwar verlor Lorenz und putzte – landesweit beachtet – sämtliche Fenster in der Wohnung einer Feuerwehrfrau, löste damit aber einen Schub aus, mehr weibliche Aktive für die Hilfsorganisation zu gewinnen.

Am Herzen liege Stefan Püls die Aus- und Weiterbildung der Feuerwehrleute. Weil sich das Familien- und Berufsleben wandeln, müssten bei Lehrgängen neue Wege beschritten werden. Einer sei, solche Ausbildungen auch online anzubieten.

Als Herausforderungen für Einsätze in der Zukunft nannte der Bad Rodacher die zunehmende Elektromobilität sowie Wald- und Flächenbrände („Die ereignen sich nicht in der Stadt!“). Wichtig sei ihm zudem die Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen wie ASB, Rotes Kreuz und Technisches Hilfswerk. Püls: „Diesen Bereich möchte ich weiter ausbauen.“ Er denke dabei an vermehrte gemeinsame Übungen.

Als zentrale Aufgabe für die Zukunft sieht Püls die Einleitung des Generationswechsels in der Kreisfeuerwehrführung an, „weil der eine oder andere in absehbarer Zeit wegen der Altersgrenze ausscheidet“. Engagierte Frauen und Männer müssten jetzt an Leitungsfunktionen herangeführt werden.

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