Coburg-Stück im Landestheater Die bessere Geschichte

red
Die Freundschaft zwischen Elias Sternberg und Friedrich Kaufmann (Nils Liebscher und Frederik Leberle) ist tiefer als die politische Kluft zwischen ihnen. Foto: /Sylvain Guillot

Das Schauspiel „Der Tag, an dem Coburg die Welt gerettet hat“ kehrt an das Landestheater zurück.

 
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Aufgrund der begeisterten Resonanz nimmt das Landestheater am Samstag, 1. Oktober, um 19.30 Uhr das eigens für das Haus geschriebene Stück „Der Tag, an dem Coburg die Welt gerettet hat“ noch einmal ins Programm. Die zwischen 1919 und 1937 an bekannten Orten der Stadt angesiedelte Handlung beruht zu zwei Dritteln auf historischen Fakten. In die intensive Recherche, die die Autorin Katharina Ramser und der Autor Fabian Appelshäuser für das Stück betrieben haben, sind Biografien, Fachliteratur, Zeitungsartikel, Briefwechsel und Filmdokumente eingegangen. Entstanden ist ein bewegendes Stück, das berühren, unterhalten und zum Nachdenken anregen möchte.

Die Handlung, die die Ereignisse auf dem Weg der Residenzstadt in ihr dunkelstes Kapitel nachzeichnet, erzählt die Geschichten historischer Persönlichkeiten und solcher, die es so gegeben haben könnte. Man begegnet Carl Eduard von Sachsen Coburg und Gotha, dessen Karriere eine unrühmliche Wendung nimmt, als er 1933 überzeugtes Mitglied der NSDAP und schließlich Hitlers Sonderbotschafter wird. Auf der anderen Seite geht Pater Odo, Benediktinermönch und Neffe der englischen Queen Mary of Teck, in den Widerstand und verhilft vielen jüdischen Mitbürgern zur Flucht. Man lernt den jüdischen Geologen Rudolf Kaufmann kennen, an den heute ein Stolperstein in der Hohen Straße erinnert. Und man trifft die Freunde Elias Sternberg – kaisertreuer Monarchist – und Friedrich Kaufmann – SPD-Mitglied und Verfechter der Weimarer Republik – deren Diskussionen exemplarisch für eine Stadtbevölkerung stehen, die in den 1920er-Jahren um Werte, Überzeugungen und Zukunftsvisionen rang.

Die Wiederaufnahme ist eingebettet in eine Reihe von Gedenkveranstaltungen der Stadt Coburg, „Coburger Gehdenken“, die ein Zeichen gegen Intoleranz, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit setzen möchte. „Der Tag, an dem Coburg die Welt gerettet hat“ ist viermal im Großen Haus zu erleben. Tickets erhält man unter www.landestheater-coburg.de, an der Theaterkasse sowie allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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