Coburg Tuningszene lockt auch die Polizei an

Von Wolfgang Desombre

Flügeltüren,schräg gestellte Felgen, tieferes Fahrwerk: Die Tuning Szene Oberfranken wählte Coburg als Treff und es präsentierten sich weit mehr als 100 Fahrzeuge.

 
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Der Tuning Szene Oberfranken folgen auf Instagram mehr als 6000 Autofans und in der Vestestadt erwartete Organisator Fabian Wagner bis zu 200 Fahrzeuge und gut 500 Besucher. Aber auch die Polizei hatte dieses Treffen im Visier. Seinen eigenen Stil verwirklichte Alex aus Nürnberg. Sein VW-Polo war der Hingucker. „Er sieht billig aus, kostete aber viel Geld“. Alex hat das Fahrwerk, die Räder, das Lenkrad, die Karosserie sowie den Motor des Polos aus dem Jahr 1994 umgebaut und rund 10 000 Euro dafür investiert. „Kleinteile summieren sich“. Seinen eigenen Stil will Alex mit dem Umbau zeigen. Viele halten das Auto für hässlich, aber so ein Auto findet man nirgends. „Wer viel arbeitet, kann sich auch viel leisten“, war die Antwort auf die Frage, ob die derzeitigen Spritpreise nicht das Hobby etwas einschränken. Derzeit ist der Polo sein Alltagsfahrzeug. Er sei in Coburg der erste gewesen, der von einer Polizeistreife angehalten wurde, berichtete Alex. Aber es habe keinen Grund zur Beanstandung gegeben. Einen ganzen Ordner mit Betriebserlaubnissen und TÜV-Gutachten kann er ruhigen Gewissens bei Kontrollen vorzeigen.

Zwei bis drei Stunden

Einen VW-Golf GTI der 5er-Baureihe hat Leon Eckardt aus Zeickhorn umgebaut: Felgen, Fahrwerk und Leistungssteigerung auf 250 PS. Siebzehn Jahre ist der Golf nun alt und man sieht ihm diese Jahre keineswegs an. Er wurde keramikversiegelt und mit Pflegwachs holt Leon den Glanzeffekt immer wieder hervor. Es ist sein Saisonfahrzeug für die Sommermonate. Zwei bis drei Stunden wendet Leon für die Fahrzeugpflege in der Woche schon auf. „Es macht einfach Spaß damit zu Ausfahren oder Treffen zu fahren, denn Tuning ist meine Leidenschaft“. Die Spritpreise seien schon ein Ärgernis und deswegen schränke er seine Fahrten auch ein wenig ein. „Die Preise beeinträchtigen mein Hobby ganz schön“.

1500 Euro – für die Scharniere

Der 20 Jahre alte Toyota Celika von Lyciau Linhardt aus Hiltpoltstein ist nicht mehr als Originalfahrzeug zu erkennen. Mit Body Kits als Karosseriebausätze hat er die Optik des Fahrzeugkörpers drastisch verändert. Dazu noch Fahrwerk, Flügeltüre, Felgen, Soundanlage und Abgasanlage umgebaut. Allein die Scharniere der Flügeltüren haben 1500 Euro zu Buche geschlagen, sagte der stolze Besitzer.

Eigene Werkstatt

Es geht beim Tuning nicht um die Geschwindigkeit und um Rennen zu fahren, sondern man will sich mit dem Fahrzeug selbst ausdrücken, schilderte Lyciau Linhardt seine Leidenschaft zum Auto. Sein Vater ist gelernter Kfz-Mechaniker und so hat Lyciau vieles gelernt. Sie haben daheim eine eigene Werkstatt mit Hebebühne und reichlich Werkzeug. Alle Umbauten sind von A bis Z eingetragen. Und rasen kann er mit diesem Sommerauto auch nicht, denn es hat die Serienleistung von 150 PS. Die schräg gestellten Felgen versetzen den Betrachter immer wieder in Staunen. Viele Teile aus den USA hat Jannick in den VW-Golf II aus dem Jahr 1991 eingebaut. Die Stahlfelgen hat er selbst verbreitet und so für einen Hingucker gesorgt. Es sind einfach Show-Felgen, sagte der Hobby-Bastler aus Göttingen. Aber keine Sorge, der Golf wird immer auf einem Anhänger zu den Treffen gebracht, beruhigt Jannick

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