Coburg und Bamberg Neuer Klimaschutz-Verein

Das „forum 1.5 Bamberg-Coburg“ will künftig auf lokaler Ebene Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenbringen, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens in der Region voranzubringen.

 
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Der Gründungsvorstand des Vereins forum1.5 Bamberg-Coburg von links nach rechts: Emily Cunningham, Lynn Miklik, Barbara Cunningham, Susanne Esslinger, Dietrich Pax, Birgit Rose und Jörg Wicklein. Foto: Birgit Rose/forum 1.5

Seit dem 10. November gibt es einen neuen Verein in Coburg. Er firmiert unter dem Namen „forum 1.5 Bamberg-Coburg“ und versteht sich als regionale Klimaschutz-Kooperation. Ziel des Vereins sei es, Menschen aus den Kommunen, der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Wissenschaft zusammenzubringen, um an Konzepten, Strategien und Projekten für den Wandel in der Region zu arbeiten, heißt es in einer Pressemitteilung des neu gegründeten Vereins. Kern des Vereins ist das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015, das in fast allen Ländern der Welt ratifiziert wurde. Ziel des Abkommens ist es, den Klimawandel zu bekämpfen und dessen negative Auswirkungen zu minimieren. Das sogenannte 1,5 Grad-Ziel – auf welches der Vereinsname Bezug nimmt – bezieht sich auf die Begrenzung der globalen Temperatursteigerung seit der industriellen Revolution von 1850. Das 1,5-Grad-Marke ist Teil des Pariser Klimaabkommens, ausgehend von der Prämisse, dass eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um mehr als 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau schwerwiegend Auswirkungen auf Mensch, Natur und Wirtschaft haben wird.

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Birgit Rose, Gründungsmitglied des forum 1.5 Bamberg-Coburg, spricht stellvertretend für alle Vereinsmitglieder und sagt: „Hier sollen Initiativen und Wissen gebündelt und verteilt werden. So können aus kleinen Ideen große Wirkungen entstehen. Mit der jetzigen Gründung für Bamberg-Coburg ist das forum 1.5 dann in fast ganz Oberfranken vernetzt.“ Mit regionalen Klimaschutz-Kooperationen hatte sich zuvor ein Forschungsprojekt der Universität Bayreuth beschäftigt. Dabei wurde auch der Frage nachgegangen, inwiefern diese auf lokaler Eben etabliert sein müssen, um dauerhafte Veränderungen zu bewirken. Über den neuen Verein sollen nun in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft Strukturen geschaffen werden, um eben jene dauerhaften Veränderungen auf kommunaler Ebene sichern zu können. Orientiert sei der Verein dabei vor allem an den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen, so Birgit Rose.

Die Gründungsversammlung in Bamberg wurde von Susanne Esslinger von der Hochschule Coburg geleitet. Für sie sei es ein historischer Moment gewesen. „Die Wurzeln der Idee liegen in Bayreuth und haben sich nun in ganz Oberfranken verzweigt. Die Regionen Bamberg und Coburg mit allen Städten und Landkreisen profitierten davon. Gemeinsam lernen und weiterkommen ist die Devise“, betonte die Professorin.

Auch Barbara Witmann sprach bei Gründungsversammlung. Sie ist Junior Professorin für Europäische Ethnologie an der Universität Bamberg. Wie Barbara Wittmann beleuchtete, seien die Begrifflichkeiten rund um die Klimawandel-Problematik oft recht schwammig dargestellt; auch inhaltlich seien sie sehr vielfältig . Das überfordere die Bevölkerung. Dazu kämen die vielen Krisen unserer Zeit – eine Negativ-Spirale, wie die Professorin klarstellt. „Wie kommt man zu positiven Ansätzen“, lautete daher ihre Frage. Diese Vereinsgründung sei ihrer Ansicht nach ein solcher Ansatz und stimme sie sehr optimistisch.

Wie Dietrich Pax, Vorstand der Regionalwert AG Franken und des Ernährungsrates Oberfranken in seinem Eingangsvortrag betonte, fehle bislang der transformative Blick. So verursachten 15 bis 20 Prozent des erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts Folgeschäden, die die Allgemeinheit dann wieder zu zahlen habe. Man müsse neu rechnen. Ein Produkt müsse so viel kosten, dass die verursachten Schäden kompensiert werden.

Für die Region Coburg wurden Susanne Esslinger, Dietrich Pax, Birgit Rose, Jörg Wicklein und Sascha Jenke in den Gründungsvorstand gewählt.