Bis zu 5000 Euro hat die Bundesregierung in der vergangenen Woche Soloselbstständigen als "fiktiven Unternehmerlohn" in Aussicht gestellt - doch die Details sind nach Antoinetta Bafas’ Meinung noch unklar. Hoffnung setzt sie auf das Programmpaket "Neustart Kultur", das die Bundesregierung für Kultur- und Medienschaffende geschnürt hat. Zwar sei es sehr aufwendig, in dessen Genuss zu kommen ("der bürokratische Aufwand ist enorm"), aber wenn es klappt, könne sie auf dieser Basis die Konzertreihe bei Leise am Markt neu auflegen.
Froh ist die Coburgerin, dass Prominente wie Die Ärzte, Till Brönner oder Helge Schneider auf die prekäre Lage ihrer weniger profilierten und abgesicherten Kollegen hingewiesen haben. "Es gibt wenig Verständnis für die Branche in der Politik", kritisiert Bafas, die um die Zukunft der freien Szene bangt: "Das dürfte im Land der Dichter und Denker nicht passieren!".
Bezeichnend findet sie, dass die Kultur stets dem Bereich Freizeit zugeordnet werde. "Kultur ist viel mehr als Freizeitgestaltung, sie dient der Auseinandersetzung mit ethischen und moralischen Fragen, für viele Menschen ist sie eine Art Religion". Darum hegt sie bei aller Sorge auch Hoffnung, dass die Corona-Krise letztlich das Verständnis für die Bedeutung und die Vielfalt der Kultur stärken könnte: "Vielleicht wächst aus der Lethargie und der Schockstarre am Ende eine neue Lust auf Kultur".