Auch wenn während der diesjährigen Coburger Winterzaubernacht wieder überall in der Innenstadt – vom Steinweg bis zur Ketschengasse und von der Juden- bis zur Herrengasse – Geschäfte mit über 20 Attraktionen lockten, ist und bleibt das Zentrum des nächtlichen Einkaufsspektakels der Weihnachtsmarkt.
Bereits mit Einbruch der Dunkelheit standen große und kleine Besucher dichtgedrängt rund ums Prinz-Albert-Denkmal und ließen sich Punsch und Glühwein schmecken. Und ab etwa 20 Uhr gab es dann zwischen den weihnachtlich geschmückten Buden fast gar kein Durchkommen mehr, zumal sich inzwischen lange Schlangen gebildet hatten. Tamara und Ivy aus Coburg wollten ursprünglich auch bummeln gehen, aber „wir sind dann irgendwie am Glühweinstand hängen geblieben“. Und auch wenn ihr Strahlen verriet, dass sie mit den zahlreichen Bekannten einen schönen Abend verbracht hatten und die beiden – im Gegensatz zu vielen anderen – ohne volle Einkaufstüten den Heim weg antraten, ist ihnen doch einiges entgangen.
Zum Beispiel ließ sich Wolfgang Schott am Albertsplatz wieder über die Schulter schauen und zeigte, wie man filigran mit einer Kettensäge aus ein paar Eisbrocken eine vergängliche Skulptur erschafft. Papa Frank und sein geschulterter Sohnemann Andreas Schoof aus Coburg staunten in der vordersten Reihe mit offenen Mündern, als Schott auf einer Leiter der Spitze seines Eis-Kartenhauses den letzten Schliff verpasste.
Das Kontrastprogramm gab es dann am Säumarkt und im Steinweg zu sehen: Feuerjongleur Markus Just aus Fürth zauberte fantastische Bilder in die Dunkelheit und zog dabei die Zuschauer in seinen Bann.
Auch die vierköpfige Marchingband „The Big Feet Boys“ war diesmal wieder in den Coburger Gassen unterwegs und hatte dabei teils eine ganze Fanansammlung im Schlepptau. Sie spielten Oldies und Weihnachtslieder, die jeder kennt, aber so, wie sie keiner erwartet. Für Überraschungen gut war auch ein Nussknacker, der mit einer Drehorgel für mystische Momente sorgte.
Die Stimmung jedenfalls war allerorten weihnachtlich, besinnlich bis freudig und auch ansteckend: Als ein Straßenmusiker mit seinem Saxofon in der Spitalgasse „Kling Glöckchen Klingeling“ anstimmte, gesellte sich der Rödentaler Stuhlkreis spontan dazu und sorgte für mehrstimmige Unterstützung. Henning Rosenbusch