Coburg Zittern um Kaufhof geht weiter

Die Zukunft des Kaufhofs in Coburg bleibt weiter ungewiss. Foto: Archiv /Neue Presse

Management und Betriebsrat haben sich zu ersten Eckpfeilern des künftigen Filialnetzes geeinigt. Zu einzelnen Standorten gibt es vorerst keine Informationen – auch nicht zum Coburger.

 
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Die Zukunft des Kaufhofs in Coburg bleibt weiter ungewiss. Die Unternehmensgruppe Galeria teilte am Dienstag mit, es stehe fest, „dass die Filialen in der jetzigen Struktur und Anzahl nicht aufrecht erhalten werden können“. Insbesondere von den Verhandlungen mit den Vermietern der Gebäude hänge ab, welche Kaufhof-Filialen weiterbetrieben werden können oder geschlossen werden müssen. Die Coburger Immobilie ist Eigentum eines Immobilienfonds, der Pegasus 2 Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Köln. In der Vestestadt sind rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dem Warenhaus beschäftigt.

Mehrere Bieter hätten Interesse an der Übernahme von Filialen geäußert, so das Galeria-Management. Die Dortmunder Modehandelskette Aachener hat bereits berichtet, dass sie mit der Warenhauskette Gespräche über die Übernahme „einer größeren Zahl von Galeria-Standorten“ führe. „Sollte es zu Übernahmen kommen, wird allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der betroffenen Filialen das Angebot gemacht, den Arbeitsplatz zu behalten“, kündigte die Kette an. Zur Frage, welche Standorte für sie in Frage kommen, äußerte sich Aachener nicht, berichtete die Deutsche Presseagentur.

Die Modekette Aachener gibt es erst seit Anfang 2022. Sie betreibt nach Angaben des Branchenfachblatts „Textilwirtschaft“ bisher bundesweit sieben Standorte, darunter auch frühere Galeria-Filialen in Flensburg, Brühl und Göttingen. Die Kette will in Zukunft durch die Übernahme bestehender Textilhändler und -häuser wachsen. Bisher konzentriert sich Aachener auf die Bereiche Textilien, Accessoires und Schuh und bewegt sich dabei nach eigenen Angaben „im gehobenen Preissegment“. Mit der Übernahme von Galeria-Standorten soll das Konzept aber um weitere Sortimentsbestandteile erweitert werden.

Galeria wies am Dienstag darauf hin, dass sich Management und Betriebsrat im Zuge der Verhandlungen zu einem Interessenausgleich und Sozialplan auf erste Eckpunkte geeinigt hätten. Die Partner hätten sich darauf verständigt, sich nicht zu einzelnen Standorten zu äußern. Allerdings: Die Zahl der Filialen, „die im Fokus der Prüfung einer Schließung standen, konnte deutlich reduziert werden“, heißt es in der Pressemitteilung.

Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober vergangenen Jahres zum zweiten Mal innerhalb von weniger als drei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren gesucht. Galeria-Chef Miguel Müllenbach sagte damals, das zuletzt noch 131 Warenhäuser umfassende Filialnetz müsse im Zuge des Schutzschirmverfahrens „um mindestens ein Drittel reduziert werden“. Damit stünden mindestens 40 Warenhäuser zur Disposition.

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