Sprachlos verfolgten dort die Amateur-Wanderer auf der Leinwand, wie der Extremkletterer die Eigernordwand, den Ortler oder die Große Zinne erklimmt. 2009 eröffnete der damals 46-Jährige mit dem 16 Jahre jüngeren Schweizer Roger Schäli mit „Magic Mushroom“ am Eiger eine neue Route, im alpinen IX. Grad. Nachdem er den Ortler schon über den bisher nicht begangenen Westgrat bestiegen hatte, bezwang er dessen Nordwand auf einer Eistour, um dann vom Gipfel mit Skiern über eine enge Rinne abzufahren, im Video festgehalten von einem Fernsehteam. Auch seine Free-Solo-Begehung der Großen Zinne auf der Comici-Führe verfolgen die Hüttengäste aus Oberfranken mit angehaltenem Atem. „Das war wie ein Krimi!“, fand Sabine Schneider (Reitsch). Ob er es nicht selber für verrückt halte, wenn er sich so im Film ohne Sicherung in der Wand hängen sieht, wollte Jan Gottschalk (Kronach) wissen. Hainz verneinte, begleitet von einem schelmischen Grinsen: „Ich kenne den Typen ja – und weiß, wie der tickt.“ Vor allem aber vermag der versierte Alpinist den Berg zu lesen. „Ein Wahnsinn! Es ist extrem zu sehen, wie er im Berg hängt“, äußerte Andreas Carl (Weitramsdorf). Ihn faszinierte, wie Hainz „auf Steine klopft, ohne Gewähr, dass die halten“. Nadine Müller (Ahorn) stimmte ihm zu: „Er hängt da nur mit drei Fingern in der Wand, ist aber voll in sich selbst konzentriert.“