Zwischen 1863 und 1914 erlebte die jüdische Gemeinde Coburgs eine Zeit des Aufschwungs und der gesellschaftlichen Anerkennung. Dies änderte sich nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Der Antisemitismus, welcher zuvor nur hinter vorgehaltener Hand existierte, brach sich 1918, nach der Kapitulation des Deutschen Reichs, Bahn. Viele machten für die Niederlage und das daraus resultierende wirtschaftliche und politische Chaos die Juden verantwortlich. So waren es zunächst Flugblätter, Zeitungsartikel, Plakate und Vorträge, die gegen die vermeintlichen Schuldigen hetzten. Dieses Klima bildete die Basis für spätere Gewalttaten gegen die jüdische Bevölkerung.