Coburger Klimasenat 250 Euro für jedes Balkonkraftwerk

Norbert Klüglein
Für sogenannte Balkonkraftwerke – das sind Mini-Solaranlagen, für deren Installation kein Handwerker notwendig ist – gibt es einen Zuschuss in Höhe von 250 Euro aus dem Stadtsäckel. Foto: picture alliance/dpa/Stefan Sauer

Die Stadt Coburg fördert die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen. Auch Batteriespeicher und Fotovoltaik fallen darunter.

 
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Wer in Coburg ein sogenanntes Balkonkraftwerk installieren möchte, eine ungewöhnliche Fotovoltaikanlage bauen will oder sich einen neuen Batteriespeicher in den Keller stellt, erhält in Zukunft eine Förderung von der Stadt Coburg. Am Mittwoch hat der Senat für Klimaschutz, Mobilität und Energie die von der Verwaltung auf den neuesten Stand gebrachte Förderrichtlinie abgesegnet. Wenn nächste Woche der Stadtrat zustimmt, können die Bürger die ersten Anträge stellen.

„Wir wollen für die Förderung einen neuen, ungewöhnlichen Weg vorschlagen“, betonte Stefan Hinterleitner, der im Senat das Projekt vorstellte. Demnach müssten die Bürger nicht wie üblich die Maßnahmen vor Beginn bei den Behörden anmelden, sondern erst dann, wenn alles erledigt ist und sie die Rechnungen in der Hand halten. „Dann reicht uns ein Foto von der Rechnung und eines von dem fertigen Projekt zu schicken und ein paar persönliche Angaben auf einer Internetseite zu machen“, erläuterte Hinterleitner. Das spare den Bürgern Zeit und der Verwaltung Arbeit. Sie müsse nun nicht mehr den gleichen Vorgang zweimal in die Hand nehmen. Einen Pferdefuß gibt es allerdings: Wer einen Antrag einreicht, kann nicht sicher sein, ob er auch wirklich Fördermittel erhält. Immerhin zeigt eine Ampel auf der Internetseite der Stadt an, ob noch Gelder vorhanden sind.

In diesem Jahr hat die Stadt 500 000 Euro bereitgestellt. In den Genuss des Geldes kommen Privatpersonen, Vereine, Verbände und Körperschaften des öffentlichen Rechts, die ihren Sitz in Coburg haben. Verteilt werden die Mittel nach dem Windhundverfahren. Heißt: wer zuerst kommt, schnappt sich einen Brocken aus dem Fördertopf.

„Wohltat“

Die Kommune will mit dieser „Wohltat“ die Nutzung von regenerativer Energie fördern. Die Grünen, Pro Coburg und die SPD hatten vor mehr als einem Jahr dies in nahezu gleichlautenden Anträgen gefordert. Der Stadtrat segnete das Projekt 2022 bereits in seiner September-Sitzung generell ab.

Für sogenannte Balkonkraftwerke – das sind Mini-Solaranlagen, für deren Installation kein Handwerker notwendig ist – gibt es einen Zuschuss in Höhe von 250 Euro aus dem Stadtsäckel. Voraussetzung ist allerdings, dass die Balkonkraftwerke den DSG Sicherheitsstandard erfüllen. Die Balkonkraftwerke speisen die gewonnene Energie direkt in den Stromkreis des Mieters oder Wohnungseigentümers ein, wo er sofort verbraucht werden muss. Überschüssige Energie geht ins Netz. Die Erzeuger erhalten dafür jedoch keine zusätzliche Vergütung .

Auch die Planung und Projektierung von Sonderformen bei Fotovoltaikanlagen – etwa wenn sie an Fassaden montiert sind – gelten als förderfähig. Allerdings hat die Stadt hier den einmaligen Höchstbetrag je Antragsteller auf 20 000 Euro begrenzt. Schließlich soll auch die Planung und Installation von Batteriespeichern unterstützt werden. Für die Aufstellung eines neuen Speichermediums können Eigentümer maximal 2500 Euro Zuschuss erwarten.

Die Stadt bittet Anspruchsteller darum, frühestens am 17. Februar per Internet Anträge einzureichen. Die Auszahlung der Fördermittel könne dann bis Mitte oder Ende März dauern, denn zuvor müsse die Regierung von Oberfranken erst den Haushalt der Stadt genehmigen. Eingereicht werden können Rechnungen von Anlagen, die nach dem 1. Januar 2023 gekauft und in Betrieb genommen wurden.

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