Coburger Land Radverkehr als vollwertige Alternative

Martin Rebhan
Alles dreht sich ums Rad: Den Teilnehmern am „Runden Tisch“ zum Thema Radverkehr sind die ersten Vorab-Ergebnisse aus dem Radverkehrsgutachten für den Landkreis Coburg vorgestellt worden. Foto: Landratsamt

Das Coburger Land will eine gemeinsame Strategie entwickeln. Eines der Ziele: An allen Bahnhöfen soll es verschließbare Boxen geben.

 
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Das Ziel steht: „Wir wollen den Radverkehr zu einer vollwertigen Alternative bei der Mobilität entwickeln“, sagt Landrat Sebastian Straubel. Eine zentrale Funktion bei der Umsetzung des Radwegekonzepts und zur Stärkung des Radverkehrs in der Region hat der „Runde Tisch“, an dem sich jetzt im Coburger Landratsamt zum ersten Mal Vertreter des Landkreises, der Kommunen und verschiedener Verkehrsverbände getroffen haben, um eine gemeinsame Strategie zum Radverkehr der Zukunft zu entwickeln und unterschiedliche Themen rund ums Radfahren zu diskutieren, wie es in einer Mitteilung des Landratsamtes Coburg heißt.

Lokale Mängel

Grundlage der kommunenübergreifenden Arbeit ist das vom Planungsbüro Böregio erstellte Radverkehrskonzept, das Dominik Wank von der Stabsstelle „Büro Landrat/Mobilität“ am Landratsamt inzwischen als erster Entwurf vorliegt. Dort sind lokale Mängel und Verbesserungsvorschläge fürs Radverkehrsnetz aufgeführt – das sind 110 an der Zahl, derzeit läuft die Absprache zwischen dem Landratsamt und den Akteuren vor Ort, wie die Umsetzung auf lokaler Ebene laufen kann. Offiziell vorgestellt und mit einem Beschluss des Kreistags in die Umsetzung gebracht werden soll das Radwegekonzept noch in diesem Jahr.

Eines der zentralen Themen bei der Premiere des „Runden Tisches“ war das Vorhaben, künftig im gesamten Landkreis an Bahnhöfen und weiteren Verkehrs-Knotenpunkten verschließbare Abstellboxen für Fahrräder anzubieten. In Neustadt gibt es bereits einen Grundsatzbeschluss der städtischen Gremien, dass diese angeschafft werden sollen – und dabei wird es auf Landkreisebene ziemlich sicher nicht bleiben. „Das Interesse und die Nachfrage aus den anderen Kommunen sind groß“, sagte Dominik Wank nach der Sitzung. Für die Städte und Gemeinden wären solche Anlagen eine finanziell überschaubare Angelegenheit, weil es über den Freistaat einige Förderprogramme gibt. Für Radabstellanlagen an den Bahnhöfen gibt es derzeit zudem eine Fördermöglichkeit über das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und der Deutschen Bahn (DB). Über dieses sind bis zu 70 Prozent Zuschuss möglich, auch bei gemeinsamen Sammel-Förderanträgen mehrerer Städte und Gemeinden.

Zur Chefsache gemacht

Aus Sicht des Landkreises zeigte sich Dominik Wank mit den Ergebnissen sehr zufrieden mit den ersten Gesprächen am „Runden Tisch“. Besonders, die Tatsache, dass viele Bürgermeisterinnen und Bürgermeister den Radverkehr zur Chefsache gemacht und am „Runden Tisch“ teilgenommen haben, stimmte Wank zuversichtlich: „Das zeigt, dass das Interesse an dieser Thematik sehr groß ist.“ Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe soll im Frühjahr stattfinden. Bis dahin gibt es für Dominik Wank und seine Mitstreiter beim Thema Radverkehr noch einiges zu tun: Angefangen bei der Umsetzung erster Vorschläge aus dem Radverkehrskonzept bis hin zur Überlegung, über einen gemeinsamen Finanztopf auf Landkreisebene lokale Projekte zur Verbesserung der Radinfrastruktur auf den Weg zu bringen. Wichtig sei dabei, sagte Landrat Straubel, über den eigenen Tellerrand hinaus zu blicken: „Radverkehr hört schließlich nicht an Stadt- und Gemeindegrenzen auf.“

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