Coburger Land Storchenkinder werden bald flügge

Bald werden die Jungstörche im Coburger Land zu ihren ersten Ausflügen starten. Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Klaus-Dietmar Gabbert

Die Bilanz des LBV fällt positiv aus. Von 17 Brutpaaren haben 13 Nachwuchs bekommen. Dieser steht in den Startlöchern.

 
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Die Jungstörche im Coburger Land werden bald zu ihren ersten Ausflügen starten. Hans Schönecker, der Storchenbeauftragte des LBV Coburg, zieht daher Bilanz über die diesjährige Storchensaison in der Region. Die kann sich sehen lassen: „Wie schon 2021 haben sich auf unseren Horsten wieder 17 Brutpaare eingefunden. Davon haben 13 Paare gebrütet und ziehen derzeit ihre 34 Jungen groß.“ Leider erfolglos gebrütet beziehungsweise aus unbekannten Gründen abgebrochen wurden die Bruten auf den Horsten in Neida, Neustadt, Wiesenfeld und Trübenbach.

Einfluss auf den Bruterfolg hat nach Ansicht von Hans Schönecker sowohl das Wetter als auch die Erfahrung der Brutpaare. „Ich habe mich sehr über den Ausfall der Eisheiligen im Mai gefreut, weil damit doch regelmäßig ein Totalausfall – im vergangenen Jahr beispielsweise auf fünf Horsten – von den Jungvögeln in einem Horst verbunden ist“, so der Storchenbeauftragte. Allerdings habe auch die mit dem Ausbleiben der Eisheiligen verbundene Trockenheit zu Verlusten beim Storchennachwuchs geführt. „Vor allem in sowieso schon recht trockenen Regionen“, wie Hans Schönecker feststellt.

Maßgeblich sei auch, dass vor allem im Itzgrund seit vielen Jahren immer die gleichen, sehr erfahrenen Brutpaare in einem perfekten Nahrungsgebiet sitzen. Demgegenüber handele es sich bei den Paaren im Norden und Osten des Landkreises um erstbrütende Storcheneltern, die zumeist noch nicht allzu lange zusammen sind. So würden derzeit in diesem Gebiet elf Jungstörche aufgezogen, im Süden und Westen hingegen 23 Storchenkinder. „Auch die Wissenschaft geht von niedrigeren Reproduktionsraten bei den jungen Storchenpaaren bis zum fünften Lebensjahr aus“, so der Fachmann. Dementsprechend wurden auch die höchsten Jungenzahlen im Süden und Westen festgestellt: „In Bad Rodach, Kaltenbrunn und Rossach sind es ja vier, in Scherneck sogar fünf Jungstörche.“

Einfluss auf das Gelingen der Aufzucht habe auch das Nahrungsangebot. Hans Schönecker:„Ab der vierten Lebenswoche kann ein Jungstorch eine ganze Maus verschlingen und ist dann erst einmal satt.“ Allerdings habe er auch beobachten müssen, dass es in diesem Frühjahr weniger Mäuse gebe. Nun blickt er gespannt auf die nächsten Wochen. „Die Zeit der ersten Flüge stellt erfahrungsgemäß ein besonders hohes Risiko für die Jungstörche dar.“

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