Coburger Land Umgehung für Kleingarnstadt

Mathias Mathes

Durch den Ort fahren pro Tag rund 3400 Fahrzeuge. Jetzt soll eine Umgehung Entlastung bringen. In den nächsten Wochen gibt es eine Informationsveranstaltung für die Bevölkerung. Aber eine Verwirklichung der Baumaßnahme ist so schnell nicht möglich.

 
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Tägliche Belastung: Schwerlastverkehr durch Kleingarnstadt. Foto: Mathes

Wie der Name schon sagt, gehört Kleingarnstadt in der Gemeinde Ebersdorf nicht zu den größeren Orten im Landkreis Coburg. Städtisch ist hingegen das tägliche Verkehrsaufkommen. Kein Wunder, führt doch mit der Kreisstraße CO 11 eine wichtige Verbindung zwischen Neustadt und Sonnefeld mitten durchs Dorf. Dazu kommt der direkte Anschluss an die CO 13 nach Ebersdorf und Frohnlach mit ihren Gewerbegebieten. Nachdem sich am Mittwoch der Bauausschuss des Kreistags die Situation vor Ort angesehen hatte, waren sich Planer und Politiker schnell einig, dass nur eine Umgehung Entlastung für die Einwohner bringen kann.

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Erste Ideen

Wie Jürgen Alt, im Landratsamt für Tiefbau zuständig, erklärte, gebe es dafür schon erste Ideen. Grundsätzliche gehe es um ein sehr aufwendiges Straßenbauvorhaben. Deshalb sollen die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig mit einbezogen werden. Landrat Sebastian Straubel kündigte an, dass es „in den nächsten Wochen“ eine Infoveranstaltung für die Menschen in Kleingarnstadt geben werde. „Ohne Bürgerbeteiligung geht es nicht“, betonte er.

Nach einer Verkehrszählung aus dem Jahr 2019 fahren alle 24 Stunden rund 3400 Fahrzeuge durch Kleingarnstadt, bei einem Schwerlastanteil von etwa acht Prozent. Damit gehört die CO 11 zu den stark belasteten Kreisstraßen. Ungeachtet dessen wird eine Umgehung noch auf sich warten lassen. Nach Alts Worten sind „umfangreiche Vorerhebungen und Genehmigungsverfahren erforderlich“. Eine Verwirklichung sei frühestens ab 2026 möglich. Daher hat der Landkreis im vergangenen Jahr zunächst die Fahrbahndecke im Ort erneuern lassen, um so die Abrollgeräusche der Fahrzeuge zu verringern.

So nah wie möglich am Ort

In ersten Plänen, so Jürgen Alt, sei ein Anschluss der Umgehung an der Einmündung der Straße von Oberfüllbach in die Kreisstraße CO 13 vorgesehen gewesen. Alt befürchtet jedoch, dass diese Stelle zu weit von Kleingarnstadt entfernt liege, sodass Autofahrer die Abkürzung durch das Dorf weiterhin bevorzugen könnten. „Wir sollten die Umgehung so nahe wie möglich am Ort vorbeiführen“, so die Einschätzung des Tiefbauleiters. Was letztlich kommen werde, hänge von der Resonanz der Einwohner ab.

Schon lange wird über eine weitere Großbaustelle an der CO 11 diskutiert. Wo sich die Kreisstraße in engen Kurven zwischen Boderndorf und Kipfendorf den Stiefvater hinaufzieht, ist ein Ausbau vorgesehen. Die Bauausschussmitglieder, die mit einem Reisebus unterwegs waren, konnten die Begegnung mit einem Sattelzug in einer der Kurven erleben. Da war bei beiden Fahrzeugführen Fingerspitzengefühl und gegenseitige Rücksichtnahme angesagt. Beide schweren Fahrzeuge kamen nur im Schneckentempo gerade so aneinander vorbei.

Fördermittel der Regierung

Die Regierung von Oberfranken habe jetzt Fördermittel für den Ausbau in Aussicht gestellt, so Alt. Auf den Landkreis kommt dennoch ein hoher finanzieller Aufwand zu. Erste Schätzungen gehen von Baukosten in Höhe von sieben Millionen Euro aus. Am Mittwoch befürwortete der Bauausschuss, zunächst 300 000 Euro für Vermessungen und Planungen bereitzustellen. Damit soll im nächsten Februar begonnen werden. „Der Baubeginn ist im Jahr 2025 vorgesehen“, so Alt. Ulrich Leicht, Grüne, wünscht sich einen Tunnel durch den Stiefvater. Dies ist aus Sicht der Planer im Landratsamt jedoch noch aufwendiger und daher aus Kostengründen kaum zu realisieren.

Laut Patrick Mohr vom Fachbereich Tiefbau kann der Ausbau der Kreisstraße CO 25 am Seßlacher Berg im nächsten Frühjahr beginnen. Bei der durch den Wald führenden Steigung habe es zunächst Probleme mit dem Grunderwerb gegeben. Jetzt soll die derzeit sichtlich marode Straße ohne weiteren Grunderwerb auf beiden Seiten ausgebaut werden. Ein Jahr später soll die Erneuerung der Kreisstraße CO 16 zwischen Seßlach und Witzmannsberg starten. Während die breiter ausgebaute CO 17 zwischen Kleinwalbur und Meeder bereits am heutigen Donnerstag für den Verkehr wieder freigegeben wird, ist der Ausbau des zweiten Streckenabschnitts bis zum Ortseingang von Meeder erst im Jahr 2025 vorgesehen. Es gehe, so Alt, um die Abstimmung mit der Gemeinde Meeder, die am Ortseingang einen neuen Kindergarten plane.