Coburger Liegenschaften Landkreis setzt auf Solarenergie

Mathias Mathes
„Es ist an der Zeit, die Potenziale der Landkreisgebäude in Sachen Photovoltaik zu heben“, betont Klimaschutzbeauftragter Christian Gunsenheimer. Foto: picture alliance/dpa/Philipp Schulze

Mehr Solarzellen aufs eigene Dach: Das ist der einhellige Wunsch. Drei Liegenschaften hat man dafür bereits ins Auge gefasst.

 
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Mehr Strom aus Sonnenlicht für die eigenen Liegenschaften ist erklärtes Ziel des Landkreises Coburg. Bei der Sitzung des Kreis- und Strategieausschusses am Donnerstag bestand Einigkeit, möglichst viele Dächer mit Solarzellen zu bestücken. Drei Vorhaben sollen kurzfristig umgesetzt werden. Andrea Aust vom Fachbereich Hochbau nannte an erster Stelle den Erweiterungsbau des Landratsamts. „Eine Photovoltaikanlage erscheint hier besonders wirtschaftlich“, erklärte sie. Die Dachflächen des Altbaus eigneten sich im aktuellen Zustand weniger für eine derartige Nutzung. Das Landratsamt habe einen besonders hohen Stromverbrauch. Der betrug nach Angaben der Behörde im vergangenen Jahr rund 353 000 Kilowattstunden. Etwa 100 000 Kilowattstunden deckte die Solaranlage auf der Straßenmeisterei ab. Weitere rund 100 000 Kilowattstunden könnte eine Anlage auf dem Erweiterungsbau liefern. Für den restlichen Strom zahlte der Landkreis in 2021 an die SÜC circa 66 000 Euro. „Für das Jahr 2023 muss mit einer vielfachen Erhöhung der Bezugskosten gerechnet werden“, so Andrea Aust.

Vom Landratsamt bis zur Sporthalle

Ebenfalls für Photovoltaik infrage kommt das „Garden-City-Gebäude“, ein ehemaliges Firmengebäude auf der an das Landratsamt angrenzenden Lauterer Höhe. Dieses Gebäude will der Landkreis zum „Haus der Regionalentwicklung“ umbauen. Im Rahmen des Umbaus soll die Einrichtung einer Photovoltaikanlage berücksichtigt werden. Gleiches soll bei der laufenden Teilsanierung des Arnold-Gymnasiums in Neustadt geschehen. Geplant ist hier der Bau einer neuen Sporthalle. Auch auf deren Dach soll Solarstrom produziert werden.

Verwaltung beauftragt

Landrat Sebastian Straubel und die Ausschussmitglieder waren sich einig, dass es höchste Zeit sei, diesen Beitrag für die Energiewende und damit für Klima und Umwelt zu leisten. Die Verwaltung erhielt vom Ausschuss den Auftrag, Angebote für eine Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage auf dem Erweiterungsbau des Landratsamts einzuholen. Für das Bauvorhaben sollen im Haushalt für das nächste Jahr 2023 rund 250 000 Euro eingeplant werden. Dazu kommen etwa 20 000 Euro an Planungskosten. Wirtschaftlichkeitsprüfungen und Planungen sollen auch für „Garden-City-Gebäude“ und die geplante Einfachturnhalle anlaufen.

Darüber hinaus soll die Verwaltung bis März ermitteln, welche Gebäude im Besitz des Landkreises noch für die Erzeugung von Solarstrom infrage kommen. Andrea Aust nannte insbesondere die Realschule Coburg II. Bei deren vor wenigen Jahren erfolgten Generalsanierung seien zwei Gebäudeteile für die Nutzung von Photovoltaik vorbereitet worden. Zunächst setzte der Landkreis aus wirtschaftlichen Gründen auf ein Blockheizkraftwerk. „Es ist an der Zeit, die Potenziale der Landkreisgebäude in Sachen Photovoltaik zu heben“, fasste Christian Gunsenheimer (Freie Wähler), der als Klimaschutzbeauftragter des Kreistags tätig ist, die im Ausschuss allgemein vorherrschende Meinung zusammen.

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