Coburger Neujahrskonzert Austria trifft Australia

Bei seinem ersten Coburger Neujahrskonzert möchte Generalmusikdirektor Daniel Carter dem Publikum auch seine Heimat musikalisch näherbringen. Fans des Walzerkönigs Johann Strauß kommen trotzdem nicht zu kurz.

 
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Aus Sydney stammt Daniel Carter. Beim Foto: Bernd Schellhorn

Johann Strauß ist viel herumgekommen in der Welt, Tourneen führten den Walzerkönig bis nach Russland und Nordamerika. Dass er jemals Australien bereist hätte, ist jedoch nicht überliefert. Posthum kommt der Vollblutwiener mit dem Coburger Pass nun aber doch noch auf den fünften Kontinent: „Strauß in Australien“ lautet die Überschrift des 34. Coburger Neujahrskonzerts, zu dem die Stadt am 6. Januar ins Kongresshaus Rosengarten einlädt.

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Hinter dem Motto steckt natürlich Daniel Carter, seit 2020 Generalmusikdirektor des Landestheaters – geboren vor 33 Jahren in Sydney. Wegen Corona kann er erst jetzt sein erstes Coburger Neujahrskonzert leiten und dabei mit dem Philharmonischen Orchester den Bogen von Austria nach Australien spannen. „Ich möchte den Coburgern ein bisschen von meiner Heimat zeigen“, sagt Carter. Ein Landsmann wird ihn dabei unterstützen: Auch der Bariton Daniel Carison stammt aus „Down Under“ und studierte wie Carter in Melbourne.

Dem Coburger Publikum präsentieren sie neben beliebten Melodien von Johann Strauß und Franz Lehar, die quasi zum Pflichtprogramm eines Neujahrskonzerts zählen, auch hierzulande unbekannte Werke aus ihrer fernen Heimat. So werden die Musikfans den Komponisten, Pianisten und Exzentriker Percy Grainger (1882–1961) kennenlernen und in Stücken von Peter Sculthorpe (1929–2014) zu den Wurzeln australischer Musik geführt: „Er ist in die Wüste gegangen, hat die Melodien der Ureinwohner notiert und in seine Werke einfließen lassen“, erläutert Daniel Carter. Diesen authentischen Klängen stellt er im Konzert Strauß-Werke gegenüber, die ebenfalls volksmusikalische Bezüge aufweisen.

Seinen „Erstkontakt“ mit dem Walzerkönig hatte Carter in sehr jungen Jahren: Als Vierjähriger begann er mit dem Klavierspiel – und in den frühen Übungen stecke auch so manche Melodie aus der Straußenfeder. Auch im Land der Emus kennt man den Wiener Walzerkönig, dessen Hits spätestens seit 2008 auch dem wenig musikkundigen Publikum geläufig sind: André Rieu feierte damals auf seiner World Stadium Tour auch in Sydney Triumphe und brachte auf einem Album Radetzkymarsch und Donauwalzer mit australischen Melodien zusammen.

Kartenvorverkauf an der Theaterkasse und bei der Neuen Presse