Coburger Orgelnacht Die Nacht der Königin

Faszination Orgel: Zu César Francks 200. Geburtstag geben Markus Ewald und Peter Stenglein am Samstag drei abwechslungsreiche 45-minütige Konzerte in St. Moriz

 
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Auf der Schuke-Orgel spielen Peter Stenglein und Markus Ewald bei der Morizer Orgelnacht Werke von César Franck, Louis Vierne, Maurice Duruflé, Auguste Fauchard und anderen. Foto: /Lutz Naumann

Ein besonderes Konzert-Ereignis gibt es am Samstag, 1. Oktober, von 19 bis 22 Uhr in der Coburger Sankt-Moriz-Kirche. Die beiden Organisten Markus Ewald und Peter Stenglein gestalten eine „Orgelnacht“, deren programmatischer Ausgangspunkt der 200. Geburtstag des Komponisten César Franck ist. Der Eintritt ist frei.

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Unter dem Motto „César Franck zum 200. Geburtstag“ kommt der Jubilar musikalisch selbst zu Wort, es kommen aber auch eine Reihe von Gratulanten, die mit ihrer Musik zeigen, wie sich die Klangästhetik im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert weiterentwickelt hat. Der Bogen spannt sich von Franck-Schülern wie Louis Vierne bis zu Enkelschülern wie Jean Langlais, Maurice Duruflé und Olivier Messiaen. Inhaltlich stehen sich liturgisch geprägte Stücke und „weltliche“ Klänge bis hin zu Auszügen aus Opern gegenüber. Neben „strengen“ Symphoniesätzen gibt es „Naturbilder“ wie „Clair de Lune“ und Bearbeitungen wie Debussys Klavierstück „La fille aus cheveux de lin“.

Der Abend setzt sich aus drei jeweils rund 45-minütigen Konzerten zusammen, dazwischen bieten Pausen die Möglichkeit zum Gespräch, zum Getränk und zum Wechsel des Sitzplatzes.

César Franck stammt aus dem belgisch-französisch-deutschen Dreiländereck und studierte am Conservatoire in Paris. Jahrzehntelang bekleidete er die Organistenstelle an der Kirche Sainte-Clotilde und gilt als Vater der französisch-romantischen Orgelschule. Dabei war er alles andere als ein „Senkrechtstarter“: Erst im Alter von 30 Jahren wandte er sich der Orgel zu und mit 50 wurde er zum Professor ernannt. Am Ende seines Lebens soll er von einem Pferdeomnibus angefahren worden sein. Er starb an einer Brustfellentzündung. Neben seinen Orgelwerken zählen die Symphonie d-Moll, Oratorien („Les Béatitudes“ – Die Seligpreisungen), mehrere Opern und reichlich Kammermusik zu seinen Hauptwerken.

Die Orgel der Morizkirche wurde 1989 von der Berliner Orgelbauwerkstatt Karl Schuke errichtet und 2006 technisch überarbeitet. 2019 erfolgte die Erweiterung um zwei Bassregister und eine neue Setzeranlage. Das teilweise rekonstruierte Hauptwerksgehäuse und den Orgelprospekt erbaute Wolfgang-Heinrich Daum im Jahr 1740. Das Instrument verfügt über drei Manuale sowie Pedale, 56 klingende Register, Doppelregistertraktur, Zimbelstern, Glockenspiel, Walze und rund 3800 Pfeifen.