Dies bestärke ihn in seiner Arbeit für ein menschliches, offenes und tolerantes Coburg, eine Stadt, in der auch Ukrainer und Russen friedlich zusammenleben können. Bedrückt machten den OB daher Nachrichten, wonach russisch-sprechende Kinder beschimpft und beleidigt würden. Ob nun wahr oder nicht: „Bitte lassen Sie uns alle gemeinsam daran mitwirken, es in Coburg nicht dazu kommen zu lassen. In Coburg stehen wir für ein friedliches Miteinander aller Nationen. Dafür steht auch die heutige Lichterkette um den Wolfgangsee.“ Einen herzlichen Dank zollte der Oberbürgermeister der Gemeinschaft in Wüstenahorn für die Organisation der Veranstaltung, allen voran Vorsitzendem Ulrich Steiner.
„Wir stehen hier im Angesicht unserer Ohnmacht“, mahnte der evangelische Pfarrer Veit Röger von der St. Johannes-Kirche. Die Bilder, die aus der Ukraine übermittelt werden, seien furchtbar, und der Krieg werde von Tag zu Tag brutaler. Viele Menschen in den ukrainischen Städten hätten Angst um ihr Leben, um das von Männern, Frauen und Kindern. Täglich sterben im Herzen Europas Menschen durch die Grausamkeiten eines unsinnigen Krieges, der auch in Coburg fassungslos mache. „Und wir können nichts tun, was das Los der Menschen in der Ukraine erleichtert“, so Veit Röger.
Das zu wissen und zugleich all das Leid mitansehen zu müssen, tue schrecklich weh. „Aber dass wir heute hier sind, ist ein überwältigendes Zeichen dafür, dass wir uns von dem Gefühl der Ohnmacht nicht gefangen nehmen und abhalten lassen. Wir sind hier, weil wir trotz allem an den Frieden glauben. An den Wert, die Würde und die Schutzbedürftigkeit eines jeden Lebens. Wir sind hier, weil wir sagen wollen: ,So nicht, Herr Putin!’ Das, was gerade in der Ukraine passiert, soll und darf nicht passieren. Da ist nicht die Welt, in der wir leben wollen. Hören Sie auf damit, um Gottes Willen“, mahnte Veit Röger.
Mit der Lichterkette würden Coburger genauso wie zahllose Menschen, die gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine weltweit auf die Straße gehen, dazu beitragen, „dass die Schreie derjenigen in der Welt laut und unüberhörbar werden, die unter Machtgier und Geltungssucht und dem rücksichtslosen Handeln der Herrschenden leiden. Und wir geben damit auch all jenen Menschen in Russland eine Stimme, die das Gleiche fühlen und denken wie wir, die aber durch das Regime in Moskau ihrer Freiheiten beraubt und mundtot gemacht wurden“, betonte der Geistliche. Man stehe am Wolfgangsee im Glauben und im Geist des Friedens. Und in der Hoffnung darauf, dass Krieg, Leid und Morden nicht das letzte Wort behalten und um dem Regime in Moskau den Spiegel vorzuhalten.