Coburg - „Ich habe den Eindruck, dass die Zuschauer meiner nicht überdrüssig sind“. Diplomatischer lässt sich der Umstand wohl kaum umschreiben, dass Stephan Mertl in Coburg längst den Status Publikumsliebling genießt. Ob er nun im Alleingang als Josef Bieder das Theater feiert, als Frosch in der „Fledermaus“ komödiantisch auf den Putz haut oder als Ritter Paulet Maria Stuart bewacht: Der berühmte Funke springt verlässlich über. Vielleicht liegt es ja an Mertls Art und Weise, sich in die Figuren einzufühlen, die er verkörpert: „Ganz egal, wie böse der Mensch ist, den ich spiele, ich muss ihn verstehen und vertreten, auch wenn ich ihn eigentlich ablehne“.