Coburg Realschüler sind fit für Klimaschutz

„Weniger Abfall – mehr Essen“, das wünschen sich die Schülerinnen der CO 1. Foto: Maja Engelhardt/Maja Engelhardt

Schüler der CO1 beschäftigen sich mit Nachhaltigkeit, Ernährung und Klimaschutz. Ihr Wissen behalten sie nicht für sich.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Und wie machen wir das am besten mit den Murmeln?“, Emelie, Neuntklässlerin an der Staatlichen Realschule Coburg 1, schaut fragend in die Runde, als die glitzernden Glaskugeln über den Tisch im Klassenzimmer kullern. Die Vorschläge lassen nicht lange auf sich warten: Sie kommen in eine kleine Schale und können dann in die vorbereiteten Gläser mit den aufgeklebten Fragen gelegt werden. Emelie, Luna, Lisa, Alina und Sophie beschäftigen sich mit den letzten Aufgaben eines Projektes, das ihre Klasse unter der Leitung von Lehrkraft Tobias Reim in den vergangenen Wochen erarbeitet hat und nun der Schulfamilie präsentieren möchte.

Die 9c hat an der Bildungsinitiative „Blue Marble Health“ teilgenommen, die von dem Arzt Lars-Hendrik Wassenaar ins Leben gerufen wurde und von den Betriebskassen Audi BKK und Pronova BKK unterstützt wird. In sechs verschiedenen Gruppen haben sich die Realschüler mit den Themen „Nachhaltigkeit“, „Lagerung und Einkauf“, „vegane Ernährung“, „bio, regional, saisonal und ökologische Landwirtschaft“, „Resteverwertung“ sowie „die Auswirkungen von Sport auf den menschlichen Körper“ beschäftigt und bereiten sich nun darauf vor, ihr Wissen an andere weiterzugeben. „Wir werden unsere Projektergebnisse auf einer Messe mit Ständen präsentieren“, so Tobias Reim, der in der 9c Geografie unterrichtet. Das Projekt wurde der Schule vor rund einem Jahr angeboten, im November ging es dann los, „passend zum Lehrplan und zu der Vorgabe einer Präsentation.“

Besagte Murmeln kommen bei einem Quiz zum Einsatz, dessen Fragen die Besucher beantworten dürfen. Dabei geht es auch um Fakten. Zahlreiche haben die Jugendlichen bereits zusammengetragen und sich dafür in den Unterrichtseinheiten, der zum Projekt gehörenden App oder im Netz informiert. So ist auf einem Plakat zu lesen, dass ein Europäer pro Jahr im Schnitt 100 Kilo Lebensmittel verschwendet, „Privathaushalte spielen dabei die größte Rolle“, erklärt Lisa. Tipps gibt es in Form von besserer Lagerung, frische Sachen öfters kaufen, Reste verwerten und auch Lebensmittel nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum auf Unverderblichkeit hin prüfen. Um Resteverwertung zu demonstrieren, bäckt die „weniger waste – mehr food“-Gruppe Bananenmuffins. „Oft mag man braune Früchte nicht mehr so gerne, aber für die Muffins kann man sie wunderbar verwenden“, so die Mädchen. Auch die anderen Gruppen möchten etwas zu essen anbieten, ein veganes Chili oder auch Erdbeeren. Erdbeeren? „Ja“, erklären Nadia und Estella, die sich mit regionalen und saisonalen Produkten auseinandergesetzt haben, „so möchten wir auch jüngeren Kindern verdeutlichen, dass diese eben gerade nicht saisonal sind.“

Am Nebentisch prangt in großen Buchstaben „Solawi“ auf dem Plakat. Marie hat die Initiative zur „Solidarischen Landwirtschaft“ in Lichtenfels besucht und sich das riesige Feld der gemeinschaftlich organisierten Landwirtschaft angesehen. „Eine gute Idee“, wie sie findet.

Wege zu einer besseren „Blue Marple Health“, der planetaren Gesundheit, gibt es viele. „Auch Sport spielt eine große Rolle“, betont HSC-Spieler Tilmann, der sich mit physischer, mentaler und sozialer Gesundheit beschäftigt hat. Kurz zusammengefasst lässt sich der Gedanke des Projektes mit den Worten von Tobias Reim erklären: „Wenn ich mich gut um mich selber kümmere, kümmere ich mich auch um die Umwelt.“ Die persönliche Gesundheit habe Auswirkungen auf die planetare.

„Blue Marble Health“

Quelle: 

Autor

Bilder