Coburger Stadtmacher Neue Impulse für Handel und Gastro

Die Stadtmacher werden sich jetzt als eigene Abteilung um die Innenstadt kümmern. Foto: Frank Wunderatsch/Archiv

Vor zwei Jahren hat der Stadtrat die Projektgruppe Stadtmacher ins Leben gerufen. Aus dieser wird jetzt eine eigene Abteilung. Und die hat einiges vor.

 
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Die Stadtmacher bleiben. Das ist schon mal die wichtigste Nachricht, die Coburgs Oberbürgermeister Dominik Sauerteig verkünden kann. Vor zwei Jahren hatte der Stadtrat den Weg für die Projektgruppe frei gemacht, die sich aus Mitarbeitern des Citymanagements, der Wohnbau und der Wirtschaftsförderung zusammensetzt. Sie sollten alles dafür tun, „damit die Innenstadt lebendig bleibt“, so der OB. Außerhalb Coburgs sei man deshalb als Trendsetter wahrgenommen worden. Und auch in München sei das Coburger Engagement aufgefallen. Die Aufnahme als eine von fünf Modellkommunen für das Fitness-Programm „Starke Zentren“ sei bestes Beispiel dafür. „Die Ergebnisse der Stadtmacher sind offensichtlich“, findet der OB. Die Projektgruppe werde deshalb nun dauerhaft bei der Wohnbau installiert – der Stadtrat hat dem bereits in der Novembersitzung zugestimmt. „Aus der Projektgruppe wird eine eigene Abteilung“, ergänzt Anette Vogel, Projektleiterin der Stadtmacher. Und schon für das kommende Jahr hat man sich viel vorgenommen: Ein gemeinsamer Workshop von Händlern, Innenstadtakteuren und Ämtern ist für Anfang Februar geplant. Um für Leerstände neue Nutzungskonzepte zu finden, soll außerdem ein Gründerwettbewerb ausgelobt werden. „Die Ideen der Coburger reichen von erlebbarem Handwerk bis hin zu Flächen für Start-ups“, weiß Anette Vogel. Gesucht seien Akteure, die Dienstleistungen anbieten. Aus einem größeren Bewerberpool könnten dann drei bis fünf Händler ausgesucht werden, „denen geholfen wird, neu zu gründen oder zu eröffnen“, erklärt die Projektleiterin.

Ende Oktober kam außerdem der Förderbescheid aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ). 290 000 Euro stehen damit für neue Projekte der Stadtmacher sowie Coburg Marketing bereit. Und die sollen heuer auch für die Gastronomie eingesetzt werden. So konnte der Food-Trend-Berater Andrew Fordyce gewonnen werden, der Coburger Köchen nicht nur in die Töpfe schauen, sondern auch als Coach zu Seite stehen soll, wie Michael Selzer von Coburg Marketing verrät. Nach einer Auftaktveranstaltung Anfang Februar könnten sich Gastronomiebetriebe bewerben, einer von sieben Auserwählten zu werden, die Andrew Fordyce eineinhalb Jahre begleitet. „Ein Rundum-sorglos-Paket sozusagen“, wie es Michael Selzer nennt.

Ein dritter Schwerpunkt soll auf die Weiterentwicklung der Coburger Märkte gelegt werden. Während Marktzeitungen und Events bereits erfolgreich angelaufen sind und auch ein Marktmanager installiert wurde, geht es nun um die Optik der Stände. Und auch Stehtische sollen auf dem Markt Einzug halten, um das Imbissangebot direkt vor Ort nutzen zu können.

Mit der Plakataktion „Cobürger“ soll außerdem die Sicht der Einheimischen auf ihre Stadt verbessert werden. „Es herrscht eine große Diskrepanz, wie Coburger ihre Stadt sehen und wie es Außenstehende tun“, weiß Selzer. Statements von Menschen aus „der zweiten, dritten und vierten Reihe“, sollen zeigen, warum Coburg so lebenswert ist.

Infokasten

Plakataktion
  Mit der Innenstadtkampagne „Gesichter des Handels“ sollen die inhabergeführten Geschäfte in Coburg sichtbar gemacht werden. „Denn wir sind es überdrüssig, immer zu hören, dass es in Coburg nichts gibt“, sagt Citymanagerin Andrea Kerby. Vielmehr bekäme man hier alles, was man braucht, davon ist sie überzeugt. Mit großflächigen Plakaten wolle man das in die Köpfe der Coburger bringen.

Veranstaltungen 2023
 Neben den vielen neuen Ideen, die es für die Innenstadt gibt, tauchen im Veranstaltungskalender 2023 auch alte Bekannte auf. So sind die Schultütenparty im Kongresshaus und der Brunnenmarkt sowie die Winterzaubernacht geplant. Und trotz anhaltender Mahnung der Gewerkschaft Verdi hält Coburg an einem verkaufsoffenen Sonntag pro Jahr fest. Dieser soll wieder zum Klößmarkt sein.

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