Im Cosmos und in der Coje wird am 14. und 15. September gespielt, was die Würfel und Karten hergeben. Aber auch Larp-Fans kommen auf ihre Kosten.
Über 40 Tische stehen in Reihen, an jedem gibt’s jeweils zwei Stühle. Noch ist es ruhig im Cosmos, dem Backsteinbau am Anger. Auch am anderen Ende Coburgs in der CoJe sind die Stühle noch nicht besetzt. Das wird sich aber ab 10 Uhr ändern. So stellt sich Stefan Vinzelberg das Wochenende von 14. und 15. September vor.
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Vinzelberg ist verantwortlich für die Angebote des Jugendhilfeträgers iSo ( Innovative Sozialarbeit), der seit kurzem die Jugendkulturarbeit in der ehemaligen Angerhalle (Cosmos) und mit dem Kiosk Coje, die offene Jugendarbeit in der Coje, betreut.
Nach den intensiven Wochen mit Ferienprogramm steht nun direkt nach den Sommerferien das nächste Großevent an. Für „Stadt.Land.Spielt“ kann das iSo-Team aber auf Coburger Unterstützung bauen. „Der Verein hinter ‚Coburg spielt‘ kam mit der Idee auf uns zu. Schnell war klar: Hier machen wir was zusammen“, erinnert sich Vinzelberg.
Entstanden ist ein zweitägiges Spielevent, mit zusätzlichem Kick-off am Freitagabend. Zum Jugendkulturzentrum Cosmos passt das perfekt, denn neue Generationen haben immer ihre eigenen Spiele gehabt. Zum Beispiel Sammelkartenspiele. So wird statt Schafkopf im Cosmos Yu-Gi-Oh!, Digimon, Pokemon und Star Wars gespielt. „Doch auch Reinschnuppern ins Hobby ist möglich, unsere Partner bieten immer wieder Demorunden an, bei denen die Spiele erklärt werden“, beruhigt Vinzelberg.
„Das gilt auch für die CoJe“, weist er auf den anderen Veranstaltungsort hin. Dort organisiert der Förderkreis innovatives Spiel einen Gratis-Spieletag für Kenner. Hier können sich Interessierte ab 14 Jahren für verschiedene Spielerunden anmelden oder eigene anbieten. Der Fokus des Vereins liegt dabei auf Pen&Paper-Rollenspielen. Bei diesen Erzählspielen gibt es eine Spielleitung, die eine interaktive Geschichte erzählt. „Die Mitspielenden beschreiben dann die Handlungen ihrer Figuren innerhalb dieser Geschichte. An vielen Stellen entscheiden Würfel, ob die Handlung so funktioniert, wie geplant. Ein Gewinnen im klassischen Sinne gibt es dabei nicht, wir wollen alle gemeinsam die Geschichte erleben“, so Christian Röblitz, Vorsitzender des FiS.
Auch bei sogenannten Tabletops oder Miniaturenspielen entscheiden die Würfel. Diese Spiele sind deutlich taktischer geprägt, denn hier führen die Mitspielenden verschiedene Einheiten gegeneinander. „Es ist ein bisschen wie Schach, nur mit mehr Regeln – und schöner anzuschauen“, erklärt Röblitz. Zusätzlich gibt es noch viele weitere Tische für Brettspiele – hier organisiere sich die Community selbstständig. Heißt, man bringt Spiele mit und dann finden sich die Mitspielenden zusammen. Ein Highlight will Röblitz aber nicht verschweigen: „Im Oktober findet die größte Spielemesse in Essen statt – und wir haben davor am Samstag die Möglichkeit eine echte Messeneuheit von Haba auszuprobieren“, freut sich Röblitz.
Während am Samstag etwas Vorwissen gut ist, wird das am Sonntag in der CoJe nicht benötigt. Der Familienspieletag soll vor allem neue Leute begeistern, egal ob Kind, Jugendlich oder Erwachsen. „Unsere Vereinsmitglieder erklären nicht nur alle Brettspiele, die wir im Verleih haben, sondern bieten auch Demorunden für Rollenspiele und Tabletops an“, verspricht Röblitz. Der Bad Rodacher Spielehersteller Haba wird auch am Sonntag in der CoJe sein. Die Spieleredaktion verrät, wie aus einer Idee ein fertiges Spiel wird.
Spannend wird es auch auf dem Abenteuerspielplatz, dort wartet eine Art Mittelaltermarkt auf Gäste. „Beim Live Action Roleplay oder Larp verkörpert man wirklich einen bestimmten Charakter und spielt diese Rolle über die ganze Veranstaltung, daher ist es hier nicht so einfach möglich, einfach reinzuschnuppern. Aber am Sonntag wollen wir die Tore trotzdem öffnen und euch dieses Hobby vorstellen, Fragen stellen und Rüstungen anfassen ist ausdrücklich gewünscht“, so Röblitz.
„Die Aufgabe von iSo ist, offene Angebote zu bieten. Beim FiS ist das genauso. Wir freuen uns sehr, bestehende Initiativen aufzugreifen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Dass wir gleich so groß einsteigen, war nicht abzusehen, freut uns aber sehr“, fasst Stefan Vinzelberg aus Sicht der Jugendarbeit zusammen, „Dass mit Ausnahme der Turniere die Veranstaltungen kostenlos sind, ist natürlich klar.“
