Dennoch fand der Auftritt der Comedian Harmonists in der „Hofbrauhaus-Bierhalle“ in der Mohrenstraße, im Volksmund als „Bierfestung“ bekannt, weitestgehend positive Resonanz in der Lokalpresse. „Nein, ein ‚Ereignis‘ ist es nicht. Diese kessen Jungens sind eine Sensation“, jubelte der Berichterstatter des „Coburger Tageblatts“ am 19. Oktober, auch die eher konservativ orientierte „Coburger Zeitung“ ließ es an euphorischem Lob nicht fehlen: „Wohl selten hat eine Künstlerschar eine so starke Anziehungskraft auf das Coburger Publikum ausgeübt wie diese ‚sechs‘ ...“
Die nationalsozialistisch kontrollierte „Coburger National-Zeitung“ wetterte allerdings, wie zu erwarten, gegen „jüdische Kulturzersetzung“, die kein anderes Ziel verfolge, als „schnodderigen Kitsch, gänzlich verbildeten Geschmack, dem Publikum einzuimpfen nach echt jüdischem Muster“. Das war genau die Art der Diffamierung, die nach 1933 dazu führte, dass die Comedian Harmonists gemeinsam nur noch im Ausland auftreten konnten und 1935 durch Berufsverbote für die drei jüdischen Mitglieder zur Auflösung gezwungen waren.
12. Dezember, 19.30 Uhr, Kongresshaus. Eintritt 30 Euro, für Mitglieder der Musikfreunde 25 Euro. Schüler und Studierende haben freien Eintritt. Vorverkauf in der Buchhandlung Riemann.