Momentan gibt’s nicht soviel zu Lachen. Das soll in der Open-Air-Saison nachgeholt werden. Der 1. Rödentaler Kultursommer verspricht Comedy und Kabarett im Viererpack.
Der Fränkische Theatersommer hat den geräumigen Hof der Domäne Oeslau schon vor Jahren für sich entdeckt, nun bespielt auch die Agentur Streckenbach das attraktive Areal. Vom 29. Juli bis zum 1. August präsentiert sie beliebte Komiker aus Franken und Bayern auf der Freilichtbühne: Den Lokalmatador Stefan Eichner alias Das Eich, den Allgäuer Satiriker Maxi Schafroth, den Polit-Parodisten Wolfgang Krebs und den Würzburger Bauchredner Sebastian Reich mit seiner liebenswert-großmäuligen Nilpferddame Amanda.
Unter welchen Rahmenbedingungen in sechs Monaten Veranstaltungen möglich sein werden, ist zwar offen, doch Oliver Schneider zeigt sich zuversichtlich, Corona trotzen zu können: „Wir planen nach dem Maßstab von 2020“, erklärt der Veranstalter, der im vergangenen Sommer die Möglichkeiten der Live-Kultur unter Pandemie-Bedingungen ausgelotet hat. Die Open-Air-Serie auf dem kleinen Amphitheater beim Coburger Kunstverein kam bestens an und soll 2021 fortgesetzt werden. Ob der verschobene Heldritter Kabarettsommer – unter anderem mit Martina Schwarzmann und Django Asül – in diesem Jahr nachgeholt werden kann, wird zeitnah im April entschieden.
Die Rödental Domäne erlaubt genügend Flexibilität, um auf variierende Vorgaben reagieren zu können, erklärt Schneider: Hier kann je nach Abstandsregel sowohl vor 200 als auch vor 400 Zuschauern gespielt werden. „Von der Stadt Rödental wurden wir mit offenen Armen empfangen“, freut sich der Veranstalter, der auch auf Rückhalt lokaler Sponsoren wie der Rödentaler Stadtwerke zählen kann: „Bei den Unternehmen, die nicht so stark unter Corona leiden, ist das Bewusstsein für Kultur sehr groß“.
Zum Auftakt des 1. Rödentaler Kultursommers blickt Das Eich am 29. Juli auf sein bisheriges Bühnenwerk zurück: Fünf abendfüllende Programme hat der entspannte Franke in den vergangenen zwölf Jahren mit Liedern, Geschichten und Parodien gefüllt. Bevor das komplett neue sechste Bühnenprogramm Premiere feiert, gibt es noch einmal ein buntes „Best-of“, das jeden Abend ein bisschen anders ausfällt.
Ein Gast aus München, der bei Extra3 über die TV-Bühne fegt und gern Politiker derbleckt, wird am 30. Juli erwartet: Maxi Schafroth. Nach seinem ersten Soloprogramm „Faszination Allgäu“ dehnt der der Kabarettist seine bizarre Erkundungstour auf die „Faszination Bayern“ aus. Das Resozialisierungszentrum für Aussteiger-Banker und das Gletscherhüttenseminar „Loslassen!“ für überspannte „Helicoptering Parents“ brachten ihm die Nominierung zum „Entrepreneur of the Year“ seiner Heimatgemeinde Stephansried ein und katapultierten ihn über Nacht in Wikipedia auf Platz zwei der prominentesten Personen des 78-Seelen-Dorfs, gleich nach Wunderheiler Sebastian Kneipp. Begleitet wird er von seinem kongenialen Gitarristen und Hofnachbarn Markus Schalk.
Gleich drei bayerische Ministerpräsidenten reisen in Personalunion am 31. Juli nach Rödental: Wolfgang Krebs verkörpert sie alle, und er bringt die in seinem Programm „Vergelt’s Gott“ eine dramatische Lage: Die Hölle ist übervoll mit bayerischen Politikern – dafür kommt im Himmel schon seit vielen Jahren keiner mehr an. Notstand im Paradies! Deshalb werden Stoiber, Seehofer und Söder zum Rapport vorgeladen, um die himmlischen Mächte über die Situation in Bayern aufzuklären.
Zum Abschluss der Reihe kommt Unterfrankens charmantestes Nilpferd auf die Bühne: Amada. Gemeinsam mit dem Bauchredner Sebastian Reich philosophiert sie am 1. August über das Glück. Das Happy Hippo ist sichtlich reifer geworden, ganz gleich es sie nun den Führerschein machen möchte oder sein eigenes Handy bekommt: Amanda steht mit beiden Beinen voll im Leben. Auch dieses dritte Solo-Programm des Würzburger Duos ist wieder für die ganze Familie und alle Altersklassen geeignet.