„Con Brio“ in Friesen Der Chor singt wieder

Heike Schülein

Am Samstagabend ist der Chor „con brio“erstmals seit langen wieder aufgetreten. Eingerostet sind die Stimmen der Mitglieder in der Corona-Zwangspause der letzten Jahre aber keinesfalls.

 
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Die Freude, nach langer Corona-Zwangspause, endlich wieder ohne Einschränkungen gemeinsam singen und vor Publikum auftreten zu dürfen, stand den Mitgliedern des Chors und der Band „con brio“(italienisch: mit Feuer, mit Schwung) bei ihrem Jahresauftaktkonzert in der Pfarrkirche St. Georg ins Gesicht geschrieben. Freude auch in den Herzen ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich verzaubern ließen von den wunderbaren Liedern und der innig-ergreifenden Atmosphäre eines Abends voll herrlicher Musik, Leben, Begegnungen.

„Heute ist wirklich ein Freudentag für uns“, erklärte „con brio“-Leiterin Michaela Taube. Seit dem letzten Jahreskonzert Ende 2019 sei die Welt nicht mehr die gleiche, meinte sie. Angesichts des Krieges und Leids in der Ukraine sei das Thema Corona, das die beiden letzten Jahre bestimmt habe, fast schon in den Hintergrund gerückt. Auch „con brio“ habe sich verändert. „Wir sind zahlenmäßig weniger geworden. Unserer Freude am Singen tut dies aber keinen Abbruch“, bekundete sie. Und diese Freude war an diesem Samstagabend voller Leucht- und Strahlkraft allgegenwärtig. Mit ihrer ungemein positiven Ausstrahlung, ihren warmen Stimmen und in Begleitung von verschiedenen Instrumenten, präsentierten die Sängerinnenzeitlose Musikstücke – darunter auch einige, die sie während der Pandemie neu einstudiert hatten.

Offene Herzen

Mit einem ihrem Programm trafen sie auf offene Augen und Herzen ihrer Zuhörer, denen sich eine Welt der Entspannung auftat. Vom nachdenklich-melancholischen Lied bis zum flotten Mitklatschlied reichte der musikalische Reigen, den die Gäste an diesem Januar-Abend förmlich in sich aufsaugten. Allem gemein war den Stücken, dass sie von Kraft und Hoffnung zeugten. Sie beschworen die Botschaft, dass Musik als Sprache des Herzens helfen kann, vermeintliche Grenzen zu überwinden – ganz nach dem Motto des Konzerts „Sing! Die Welt braucht Lieder“.

Der Song und Motto-Geber des Abends von Udo Jürgens durfte dabei im - mit viel Liebe zum Detail einstudierten und teilweise mit eindrücklichen Choreografien umgesetzten - Repertoire an schwungvollen Gospels, nachdenklichen Klängen, Hits aus TV und Musical sowie modernem neugeistlichen Liedgut natürlich nicht fehlen. Zwischen den jeweiligen Blöcken mit thematisch zusammenhängenden Stücken brachten sich verschiedene Sängerinnen mit stimmungsvollen Gedanken, Impulsen und Gedichten ein.

„Was haben wir gelitten“

„Was haben wir unter den Einschränkungen von Corona gelitten“, seufzte Michaela Taube. Dabei gelte es zu bedenken, dass in vielen Ländern auf der Erde Hunger, Unterdrückung, Krieg, Verfolgung und Vertreibung alltäglich sei. Von daher sollten wir unser behütetes Leben mehr zu schätzen wissen; habe die Pandemie doch gezeigt, dass vermeintlich Selbstverständliches eben doch nicht selbstverständlich sei. Mit der Chorballade „Sing“ von Gary Barlow sowie dem 80er-Jahre Kult-Hit „You’re the voice“ neigte sich die musikalische Seelenreise, bei der auch immer wieder Mitwirkende solistisch ans Mikrofon getreten waren, nach über eineinhalb Stunden dem Ende zu. Beim Gospel „Lift up your voice“ waren auch ausnahmsweise einmal männliche Stimmen zu hören – verbunden mit dem „Wink mit dem Zaunpfahl“, dass bei „con brio“ natürlich auch Männer mitsingen dürfen.

Der Gospel erklang nochmals als eine von drei mit Standing Ovation heftig eingeforderten Zugaben. Tradition ist es, dass der musikalische Jahresauftakt in geselliger Runde auf dem Kirchplatz ausklingt – Ein Angebot, das auch heuer wieder gerne und zahlreich angenommen wurde.

Mehr Bilder unter www.np-coburg.de

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