Corona Coburg bundesweit mit höchster Inzidenz

Hohe Ansteckungsgefahr mit B.1.1.7: Schon ein kurzes Gespräch über den Gartenzaun ohne Maske reicht. Foto: peterschreiber.media - stock.adobe.com

An keinem Ort Deutschlands stecken sich derzeit mehr Menschen mit dem Coronavirus an als in Coburg. Das liegt vor allem daran, dass B.1.1.7 sich erst jetzt mit voller Wucht durchgesetzt hat.

 
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Coburg - Die Stadt Coburg hat den höchsten Inzidenzwert Deutschlands. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts lag er am Donnerstagmorgen bei 255,6 (Landkreis 225,9). Der Inzidenzwert gibt an, wie viele Menschen sich in den vergangenen sieben Tagen hochgerechnet auf 100 000 Einwohner mit dem Coronavirus infiziert haben. Von Mittwoch, 5. Mai, bis Mittwoch, 12. Mai, gab es 299 Neuinfektionen, acht Menschen starben.

Nachdem B.1.1.7, die sogenannte britische Variante des Virus, bereits seit geraumer Zeit in ganz Deutschland die Oberhand gewonnen hat, ist sie nun auch in der Region mit ganzer Wucht angekommen. Deshalb sei die Ansteckungsgefahr deutlich gestiegen, betont Dr. Roswita Gradl, die Leiterin des Gesundheitsamtes. „Es reicht schon ein kurzes Gespräch über den Gartenzaun. Wenn dabei einer infiziert ist und keine Masken getragen werden, dann kann es schon passiert sein“, warnt Gradl. Die Leiterin des Gesundheitsamts appelliert deshalb an die Bevölkerung, die Abstandsregeln zu beachten und am Vatertag oder an Pfingsten auf Zusammenkünfte im Freundes- und Familienkreis zu verzichten. Flankierend dazu behält sich hat das Landratsamt Coburg vor, weitere Kontaktbeschränkungen zu erlassen.

Bereits am 27. Dezember vergangen Jahres hatte Coburg mit 543 bundesweit den höchsten Inzidenzwert. Um die Weihnachtszeit und Anfang des Jahres war die Lage aber weit dramatischer, weil sich zahlreiche Senioren in Pflegeheimen erkrankten und starben. Allein zwischen dem 1. Dezember und dem 15. Januar wurden in Stadt und Land 109 Todesfälle registriert. 105 davon kamen aus Altenheimen.

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