Corona im Raum Coburg Sie haben uns getestet

Seit genau einem Jahr ist das hiesige Corona-Testzentrum in Betrieb – zunächst am hinteren Glockenberg, dann an der HUK-Arena. Anlass, einmal Danke zu sagen.

Mehr als 50 000 Tests nahmen die insgesamt 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Dr. Hans-Joachim Goller (Dritter von links) vor. Foto: Frank Wunderatsch

Coburg - Zugegeben, das Wortspiel hatte sich aufgedrängt: „Sie waren echte VIPs für die Bewohner der Stadt“, so Dominik Sauerteig an die Frauen und Männer um ihn herum gewandt; die Frauen, darunter auffallend viele jüngere, klar in der Überzahl. „Sie haben der gesamten Gesellschaft einen sehr großen Dienst getan.“ Coburgs Oberbürgermeister hatte gemeinsam mit Landrat Sebastian Straubel auf die Lauterer Höhe bestellt, in die HUK-Arena, dorthin wo in sorgloseren Tagen die Hautevolee der Vestestadt vor und nach und freilich auch in den Halbzeitpausen der Spiele des HSC 2000 trank und speiste: in den VIP-Bereich.

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An diesem Dienstag ist das Corona-Testzentrum in Coburg genau ein Jahr lang in Betrieb – sieben Tage die Woche. Zunächst noch am hinteren Glockenberg angesiedelt, wurde es aufgrund der Verkehrssituation mitten in der Stadt alsbald auf die Lauterer Höhe verlegt. Ein paar Zahlen: In dieser Zeit nahmen die insgesamt 19 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fast 53 000 Tests vor, davon etwa 44 000 PCR-, der Rest Schnelltests. Sie wendeten dafür mehr als 16 500 Arbeitsstunden auf. Die Getesteten stammten zu 87 Prozent aus Coburg Stadt und Land, zu 4,1 Prozent aus dem Rest von Oberfranken und zu 5,6 Prozent aus Thüringen. An einem einzigen Vormittag strichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zu 508 Rachen ab, das ist der Spitzenwert.

Manche hätten sich „um die 80 Mal“ testen lassen

„Eine Handvoll“, erzählt Dr. Hans-Joachim Goller am Rande des Termins, hätten sich „um die 80 Mal“ testen lassen. „Die kamen sehr zuverlässig“, sagt der Leiter des Testzentrums mit einem Schmunzeln. Goller sucht derzeit Verstärkung für sein Team, allein der Dienstag war für fünf seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der letzte Arbeitstag.

Ohne deren Engagement, so Landrat Sebastian Straubel, „wäre Corona hier noch viel schneller vorangeschritten.“ Für alle, die es womöglich vergessen haben: In Stadt und Landkreis Coburg sind bislang mehr als 250 Menschen an Covid-19 gestorben. Natürlich, ergänzt der CSU-Mann, habe es unter anderem auf Facebook mal Kritik gegeben, beispielsweise als sich die wartenden Autos einmal bis Dörfles-Esbach stauten, „aber die, die am lautesten schreien, vertreten nicht unbedingt die Mehrheit.“ Die Masse der Bevölkerung schätze die Arbeit von Goller und Co.

Und diese ist wohl längst noch nicht zu Ende. Das Testzentrum auf der Lauterer Höhe wird einstweilen aufrechterhalten, wie sowohl Straubel als auch Sauerteig am Dienstag unmissverständlich klarstellen. Er hoffe zwar, so der SPD-Politiker, dass „das Testen noch mehr abgelöst wird durch das Impfen, aber auch in diesem Winter werden wir nicht darum herumkommen.“ Was bleibt, ist zu hoffen, dass das Corona-Testzentrum an der HUK-Arena im kommenden Jahr nicht auch noch einen zweiten Geburtstag erleben wird.