Corona Impfzentrum Witzmannsberg startbereit

Die Einrichtung im Freizeitzentrum in der Gemeinde Ahorn könnte am 15. Dezember in Betrieb gehen. Was jetzt noch fehlt ist das Serum, mit dem das Corona-Virus bekämpft werden kann.

 
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Witzmannberg - In einem Kraftakt haben der Landkreis und die Stadt Coburg binnen zwei Wochen ihr gemeinsames Corona-Impfzentrum aufgebaut. Dafür hat die Gemeinde Ahorn ihr frisch renoviertes Freizeitzentrum in Witzmannsberg zur Verfügung gestellt; Handwerker sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der öffentlichen Verwaltung und vom Klinikverbund Regiomed hätten bei der Einrichtung Herausragendes geleistet. „Die Herausforderung war genauso klein wie aus einer Ananas einen Fußball zu machen“, scherzte Stingl sichtlich erleichtert, als er, der Verwaltungsleiter, sowie Landrat Sebastian Straubel und medizinischer Leiter Dr. Jens Stüber vom Regiomed-Klinikverbund das Impfzentrum am Freitagnachmittag Medienvertretern vorstellten.

Die Einrichtung könnte, wie es Vorgabe der bayerischen Staatsregierung war, am Dienstag, 15. Dezember, in Betrieb gehen. „Das ist uns gelungen, auch wenn das Zeitfenster knapp war“, sagte Landrat Straubel. Allerdings wird bis zum Dienstag noch kein Impfstoff gegen das Corona-Virus zur Verfügung stehen. Damit wird frühestens Anfang des Jahres gerechnet.

Im Impfzentrum in Witzmannberg werden, so denn die Gesundheitsbehörden genügend Dosen des Serums bereitstellen, maximal 600 Menschen am Tag geimpft werden können. Es wird nach der bisherigen Planung sieben Tage die Woche jeweils von 6 bis 20 Uhr geöffnet sein.

Um in Witzmannsberg geimpft werden zu können, muss man sich vorher anmelden, „am besten online“, wie Dr. Stüber betont. Dafür wird noch eine Internet-Homepage freigeschaltet. Dabei erhält man, so die vom bayerischen Gesundheitsministerium zugesagte Software funktioniert, zwei Termine: einen für die erste und eine für die zweite Impfung. Nur diese Kombination verspricht Schutz vor dem Corona-Virus. Eine Impfung allein reicht nicht aus, betonte Dr. Stüber mit Nachdruck.

Um einen reibungslosen Durchgang zu gewährleisten, ist es notwendig, dass die Impftermine von den Bürgerinnen und Bürgern exakt eingehalten werden, erklärte Martin Stingl. Verspätungen bedeuten eine Störung und damit zeitliche Verzögerung des Impfablaufs. Wer unangemeldet kommt, muss abgewiesen werden.

Wer über keinen Internetanschluss verfügt, kann sich auch über eine Telefon-Hotline anmelden, die noch eingerichtet und deren Nummer laut Stingl rechtzeitig bekannt gegeben wird. Die telefonische Terminvereinbarung soll aber die Aus.nahme bleiben. Eine Terminvergabe über den Hausarzt ist nicht möglich.

Wer geimpft werden möchte, muss dafür laut Dr. Stüber etwa eine Stunde einplanen. Nach der Aufnahme mit der Registrierung persönlicher Daten erfolgt ein Aufklärungsgespräch mit einem Arzt. Es schließt sich das Impfen an, dem eine etwa halbstündige Ruhephase folgt. Dabei werden die Geimpften von medizinischem Fachpersonal überwacht. Weil im Freizeitzentrum Witzmannsberg genügend Platz zur Verfügung steht und eine moderne Lüftungsanlage installiert ist, könne die Zahl von maximal 600 Impfungen pro Tag erreicht werden, erläuterte Martin Stingl. Welche Alters-, Risiko- und systemrelevanten Gruppen in welcher Reihenfolge geimpft werden, muss noch politisch festgelegt werden, so Jens Stüber. Nach Angaben des Landtagsabgeordneten Michael Busch (SPD) erhalten Stadt und Landkreis Coburg für den Anfang voraussichtlich 975 Impfdosen pro Woche.

Das Personal für das Coburger Impfzentrum stellt der Klinikverbund Regiomed. Auch die Kassenärztliche Vereinigung wird nach Angaben von Dr. Stüber mit Personal aus Arztpraxen eingebunden sein. Zudem hätten sich bereits zahlreiche ehrenamtliche Helfer gemeldet, unter anderem pensionierte Pflegekräfte und Mediziner, ergänzte Stingl.

Landrat Sebastian Straubel bezeichnete das Impfzentrum als einen „wichtigen Schritt zum lange ersehnten Schutz vor dem gefährlichen Corona-Virus“. Dass die Einrichtung betriebsbereit sei, „gibt ein bisschen Hoffnung, dass wir langsam auf bessere Zeiten zusteuern“. Allerdings werde mit dem Impfen der Kampf gegen das neuartige Virus noch nicht vorbei sein, „das ist uns allen klar, aber man hat zumindest einen Hoffnungsschimmer“. Vor dem Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere Martin Stingl und Dr. Jens Stüber, sowie den Helferin im Hintergrund ziehe er seinen Hut.

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