Gradl widersprach Gerüchten, dass im Gesundheitsamt noch mit Telefaxgeräten und Karteikarten gearbeitet werde. Habe man bei der Erfassung der Daten zunächst auf die Software Excel gesetzt, sei man schnell auf das speziell für Gesundheitsämter entwickelte Programm Aeskulap umgestiegen, das in Coburg schon vor der Pandemie im Einsatz gewesen sei. Es sei zwischenzeitlich „Corona-fit“ gemacht worden und werde ständig der aktuellen Entwicklung angepasst. Mit einer Software des Robert-Koch-Instituts (RKI) würden die Daten täglich, auch samstags, sonntags und an Feiertagen, an diese zentrale Stelle übermittelt, „und zwar von Anfang an“, wie Roswitha Gradl betonte. Auch die positiven Befunde, die dem Gesundheitsamt von Laboren gemeldet werden, kämen in Coburg auf elektronischem Wege an und würden digital weiterverarbeitet.
Der Landrat betonte, dass das Corona-Virus heimtückisch sei und es dazu täglich neue Informationen gebe. Deshalb mahne er zu Vor- und Umsicht. Roswitha Gradl ergänzte, die Pandemie halte seit einem Jahr an, „und manchmal sind die Menschen vielleicht etwas nachlässig geworden, denken nicht an den richtigen Sitz der Mund-Nase-Maske, halten den Abstand nicht ein, stehen beim Rauchen zusammen“. Doch das Virus „ist noch da und verbreitet sich weiter, auch wenn viel geregelt wird“. Ein Ende der Pandemie sei nicht absehbar, da das Virus sich verändere und niemand abschätzen könne, wie sich die Krankheit weiter entwickelt. Aus Pandemien in der Vergangenheit, beispielsweise die „Spanische Grippe“ vor 100 Jahren, wisse man, dass sie in mehreren Wellen kommen. Gradl: „Da wird niemand eine Voraussage wagen, wenn es diesmal zu Ende ist. Das wird die Zeit zeigen.“