Für Astrazeneca-Erstgeimpfte Kronach vergibt Termine für Drittimpfungen

In Kronach geht man beim Impfen eigene Wege. Foto: dpa/Robert Michael

Betroffen sind Personen, die die erste Dosis mit Astrazeneca und die zweite mit einem anderen Mittel erhalten haben. Das liegt an „offenen Fragen“.

 
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Kronach - In Kronach weicht man bei der Vergabe von Corona-Impfterminen teilweise von den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) ab: Unter 60-Jährige, die bei ihrer Erstimpfung das Vakzin von Astrazeneca bekommen haben, haben bei der Zweitimpfung die Wahl, ob sie – trotz leicht erhöhter Thrombosegefahr – wieder das gleiche Mittel wollen oder stattdessen einen der mRNA-Impfstoffe von Biontech oder Moderna. Soweit, so normal. Wer sich allerdings für Letzteres entscheidet, bekommt sechs Wochen später einen Dritttermin.

Reine Vorsichtsmaßnahme

„Für unsere ärztliche Leitung des Impfzentrums gibt es im Umgang mit der Folgeimpfung auf die Erstimpfung mit Astrazeneca noch offene Fragen“, begründet das Landratsamts-Sprecher Alexander Löffler. Sofern bei der Zweitimpfung ein mRNA-Impfstoff Verwendung finde, könne für einen optimalen Schutz eine weitere, dritte Impfung mit demselben Impfstoff sinnvoll sein. „Um sich hierfür organisatorisch gut aufzustellen, wurde vorsorglich ein solcher zusätzlicher Termin eingeplant“, führt er aus. Bis zu einer möglichen Umsetzung vergingen noch rund sechs Wochen, in denen davon auszugehen sei, dass die offenen Fragen von den entsprechenden Stellen beantwortet werden. Außerdem sei festzustellen, dass sich von den mit Astrazeneca Erstgeimpften rund 90 Prozent bei der Zweitimpfung wieder für diesen Impfstoff entschieden.

RKI verweist auf allgemeine Empfehlungen

„Wir können solche Maßnahmen generell nicht kommentieren“, teilt Susanne Glasmacher, Pressesprecherin des Robert Koch-Instituts auf Anfrage dazu mit und verweist auf die Stiko. In deren aktueller Impfempfehlung ist zu lesen: „Eine begonnene Impfserie muss gegenwärtig mit demselben Produkt abgeschlossen werden; eine Ausnahme gilt bei der Impfung von Personen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Dosis der Covid-19 Vaccine Astrazeneca erhalten haben. Bis entsprechende Daten vorliegen, empfiehlt die Stiko, bei diesen Personen anstelle der zweiten Astrazeneca-Impfstoffdosis eine Dosis eines mRNA-Impfstoffs zwölf Wochen nach der Erstimpfung zu verabreichen.“ Von einem Dritttermin ist nicht die Rede.

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