Corona Noch keine Virusmutationen am Klinikum Coburg

Ein Forscher zeigt im Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg, wie ein PCR-Test für die Analyse auf Mutationen des Corona-Virus vorbereitet wird. In den Krankenhäusern des Regiomed-Klinikverbunds in Coburg, Lichtenfels, Sonneberg und Hildburghausen sind bislang keine Mutationen des Corona-Virus nachgewiesen worden, teilte der Regiomed-Klinikverbund am Donnerstag mit. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die Zahl der Covid-19 Patienten sinkt spürbar. Und: Im Regiomed-Klinikverbund sind bisher keine veränderten Erreger nachgewiesen worden, teilt Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke mit.

 
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Coburg - In den Krankenhäusern des bayerisch-thüringischen Klinikverbunds Regiomed sind am Donnerstag, Stand 13 Uhr, 63 Patientinnen und Patienten behandelt worden, die an Covid-19 erkrankt sind. Sieben liegen auf Intensivstationen, vier müssen beatmet werden. Das teilte Regiomed-Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke in einer Videokonferenz am Donnerstag mit.

Am Klinikum Coburg sind es laut dessen Direktor Dr. Frank Wellmann 20 Covid-Patienten auf der Normal- und drei auf der Intensivstation. Dies sei ein „deutlich geringerer Wert als in den vergangenen Wochen“. Es deute sich eine „leichte Entspannung“ an, auch wenn ärztliches und Pflegepersonal erkrankt oder in Corona-Quarantäne sei.

Reservisten helfen

Dankbar sei Wellmann, dass am Klinikum Coburg jetzt 14 Bundeswehr-Reservisten in der Pflege mitarbeiten. Zur Impfbereitschaft des Personals sagte der Klinikdirektor, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfasst seien, die sich für eine Impfung freiwillig gemeldet haben.

Auch am Klinikum Lichtenfels entspanne sich die Lage, erläuterte Regiomed-Geschäftsführer Robert Wieland. Auf der Normalstation würden elf Covid-19-Patienten behandelt, auf der Intensivstation drei; davon müssen zwei beatmet werden. Die Impfbereitschaft des Personals bezeichnete Wieland als „zufriedenstellend gut“. 166 Beschäftigte seien bereit, sich impfen zu lassen, 87 hätten bereits die Zweitimpfung erhalten.

Belastung sinkt

An den Zahlen erkenne man, „dass die Belastung durch die Corona-Pandemie in unseren Einrichtungen deutlich und spürbar zurückgeht. Wir merken eine starke Beruhigung in unseren Einrichtungen“, sagte Schmidtke zusammenfassend. Weil es am Klinikum Coburg eine „nicht mehr ganz so hohe Belastung“ gebe, müsse man im Krankenhaus Neustadt derzeit keine Covid-19-Patienten behandeln.

In den Regiomed-Kliniken in Coburg, Lichtenfels, Sonneberg und Hildburghausen sei derzeit kein Fall einer Mutation des Corona-Virus bekannt, erläuterten der neue Chefarzt der Kardiologie, Dr. Christian Mahnkopf, sowie die Regiomed-Geschäftsführer Robert Wieland und Michael Musick. Gegenwärtig, so Wieland, werde in den Häusern dann auf mutierte Corona-Viren untersucht, wenn es einen Verdachtsfall gebe. Derzeit stimme man sich mit den Gesundheitsämtern im Regiomed-Gebiet über ein neues Testkonzept ab, „es fehlen aber noch die Rückmeldungen“, so Wieland.

Nach seinen Worten habe sich die Corona-Situation auch in den Regiomed-Seniorenheimen „Gott sei Dank sehr entspannt“. Derzeit gebe es zwei bekannte Infektionsfälle bei Bewohnern „und vereinzelt bei Mitarbeitern, ansonsten gibt es kein Ausbruchsgeschehen“.

Hauptgeschäftsführer Alexander Schmidtke hofft, dass sich die Pandemielage weiter verbessert, auch wenn sich das, wie er einräumte, von einen auf den anderen Tag ändern könne. Derzeit gehe man bei Regiomed davon aus, dass die Krankenhäuser in absehbarer Zeit wieder zu einem Regel- und Normalbetrieb zurückkehren können. Allerdings werde dieser noch länger nicht an den Klinikalltag heranreichen, den man vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie gekannt habe.

Verunsicherung

Schmidtke räumte ein, dass es in der Bevölkerung eine starke Verunsicherung gibt. Dort herrsche die Sorge, sich im Krankenhaus mit dem Corona-Virus anzustecken. Der Hauptgeschäftsführer versicherte, bei Regiomed werde alles getan, um eine Infizierung zu vermeiden. Dazu seien hohe Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Allerdings könne niemals mit letzter Gewissheit ausgeschlossen werden, „dass es ein Infektionsgeschehen in unseren Einrichtungen gibt“. Doch dieses Risiko werde mit den größtmöglichen Anstrengungen minimiert. Dazu suche Regiomed auch den Kontakt mit den niedergelassenen Ärzten, die den Kliniken Patienten zuweisen, „um über die Situation in unseren Häusern zu berichten“. Trotz der Mutationen des Corona-Virus und der am Mittwoch verkündeten Verlängerung des Lockdowns sehe die Lage gegenwärtig insgesamt „etwas optimistischer aus als in den letzten Wochen und Monaten“, betonte der Regiomed-Hauptgeschäftsführer.

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