Der Zauberkünstler und Bauchredner bekommt zwar wieder Engagements, aber die Unsicherheit belastet gerade die Varietészene weiter: „Alle haben Angst, keiner will etwas machen“. Die Folgen für Soloselbstständige sind existenziell, weiß Geuss: „Die Kulturszene wird merklich kleiner“. Das muss Hermann J. Vief bestätigen, der sich als Theaterpädagoge und Regisseur auch Sorgen macht über die gesellschaftlichen Folgen der Kultur-Zäsur: „Wir müssen das Publikum wieder motivieren“.
Die Kartenkäufer halten sich noch sehr zurück, massive Nachfrageeinbrüche um 50 bis 70 Prozent beklagen die örtlichen Veranstalter: „Für Urban Priol haben wir 80 Tickets verkauft“, berichtet Knoch eine Woche vor dessen Coburg-Gastspiel – früher war er stets ausverkauft.
Im Sport sieht es ähnlich aus, weiß Wolfgang Heyder, der im „Vollchaos“ eine Ursache sieht: Unterschiedliche Regeln von 2G bis 3G plus sogar in derselben Halle verunsicherten die Öffentlichkeit. Er plädiert deshalb für einheitliche Regeln – und rennt bei Michael C. Busch offene Türen rein. Der Abgeordnete macht keinen Hehl daraus, dass er zur Pandemiebekämpfung auch Unpopuläres befürwortet – notfalls eine Impfpflicht.