Coronapandemie Einnahmen durch Hundesteuer erreichen neue Rekordhöhe

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Der Trend zum Haustier, wie etwa diesem Mops, begann in Deutschland schon vor der Coronapandemie. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Silas Stein/IMAGO/Silas Stein

Plötzlich musste man ins Homeoffice, viele Freizeitaktivitäten waren eingeschränkt: Corona hat viele Menschen dazu animiert, sich einen Hund anzuschaffen. Die Liebe zum Tier war aber nicht immer dauerhaft.

 
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Im zweiten Coronajahr sind die Einnahmen aus der Hundesteuer auf ein Rekordhoch gestiegen. 2021 flossen etwa 401 Millionen Euro aus der Hundesteuer in die öffentlichen Kassen. Das ist, nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag, so viel wie nie zuvor. Für die Städte und Gemeinden bedeutete dies ein Plus von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Schon im ersten Pandemie-Jahr 2020 verzeichnete man Einnahmen aus der Hundesteuer von 380 Millionen Euro. Homeoffice und eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten dürften dazu beigetragen haben.

Kommunen bestimmen Höhe der Hundesteuer

Doch der Trend ist älter: Die Einnahmen aus der Hundesteuer sind auch in den Jahren vor Corona durchgehend gestiegen, wie die Wiesbadener Statistiker mitteilten - im Zehn-Jahresvergleich sogar um 46 Prozent: 2011 hatte die Hundesteuer den Städten und Gemeinden erst 275 Millionen Euro eingebracht.

Die Hundesteuer ist eine Gemeindesteuer. Höhe und Ausgestaltung der Steuersatzung bestimmt die jeweilige Kommune. Vielerorts hängt der Betrag, den die Hundebesitzer entrichten müssen, auch von der Anzahl der Hunde im Haushalt oder von der Hunderasse ab. Insofern bedeuten höhere Steuereinnahmen nicht zwangsläufig, dass auch die Zahl dieser vierbeinigen Haustiere gestiegen ist.

Tierheime sind vielfach überlastet

Andere Quellen belegen ebenfalls den Trend zum Haustier während der Pandemie: Der Industrieverband Heimtierbedarf und der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe berichteten im April von einem Umsatzzuwachs: Der Gesamtumsatz der deutschen Heimtierbranche stieg 2021 um fast zehn Prozent auf gut sechs Milliarden Euro.

Nach Darstellung des Deutschen Tierschutzbundes waren in diesem Sommer viele Tierheime überlastet. Auffällig war nach Angaben mehrerer Heime, dass besonders viele junge Hunde abgegeben wurden. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) erklärte das unter anderem damit, dass die Besitzer nach Monaten im Homeoffice wieder zur Arbeit mussten und keine andere Möglichkeit der Betreuung hatten.

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