Impfen in Hausarztpraxen
Von Montag an dürfen Hausärztinnen und Hausärzte ohne Priorisierung impfen. Das haben das Sozialministerium im Land und die Kassenärztliche Vereinigung gemeinsam beschlossen. „Das ist wahrscheinlich der entscheidende Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie“, bekräftigte Andreas Gassen, der KBV-Vorstandsvorsitzende, die Bedeutung der Arztpraxen bei den Coronaimpfungen. Die Resonanz sei beeindruckend, so Gassen weiter. Bereits 65 000 Praxen hätten bundesweit Impfstoffe bestellt, heißt es bei der KBV. Allerdings stehe den meisten Medizinerinnen und Medizinern nach wie vor nicht genügend Impfstoff zur Verfügung. Vom Bundesgesundheitsministerium sei aber zugesagt, dass die Versorgung ab Juni besser laufe.
Allerdings sind viele Praxen von dem Ansturm bereits jetzt überlastet. Manche gehen schon gar nicht mehr ans Telefon. Sollte man trotzdem nachfragen oder lieber abwarten? Obwohl die Praxen nun nach eigenem Ermessen entscheiden, welche Patientinnen und Patienten besonders dringend geimpft werden sollen, ist Eigenengagement gefragt.
Man sollte sich also schleunigst an seinen Hausarzt wenden, die Situation besprechen und sich – sofern noch nicht geschehen – gegebenenfalls auf die Warteliste setzen lassen. Für die Praxen wird es mit dem Fall der Priorisierung nicht einfacher. „Deshalb wollen wir unseren Service schon bald gebündelt auch auf Hausärzte ausdehnen“, sagt der Software-Entwickler Nösner dazu. Die KBV meint, dass sich „da die Geister scheiden“. Viele Hausärzte wollten „die Terminvergabe lieber selbst als über ein offizielles oder privates Portal organisieren“.
Privates Engagement
Seit Ende 2020 wird in Deutschland gegen das neuartige Coronavirus geimpft. Und seit dieser Zeit gibt es Organisationen, Initiativen und Privatleute, die ehrenamtlich bei der Buchung von Terminen helfen. Wer nicht selbst aktiv werden kann, findet etwa bei der Bürgerstiftung Stuttgart unter www.buergerstiftung-stuttgart.de/impfen oder bei Seniorenbüros Unterstützung. Eine Liste findet sich unter seniorenbueros.org. Zudem gibt es in vielen Kirchengemeinden Ehrenamtliche, die Älteren und Kranken bei der Terminsuche und auch bei der Fahrt ins Impfzentrum Hilfe anbieten.
Wer seine häusliche Umgebung nicht verlassen kann, kann vom Hausarzt daheim geimpft werden. Inzwischen gibt es auch mobile Teams, die Bewohnerinnen und Bewohner von Senioren- und Altenpflegeeinrichtungen impfen. Die Einrichtungen und deren Träger kümmern sich dabei um die Termine. Weitere Informationen zur Coronaimpfung gibt es unter anderem auf den Homepages vieler Städte und Kommunen, etwa unter www.stuttgart.de, und beim Sozialministerium unter www.sozialministerium.baden-wuerttemberg.de.