Coronavirus Stiko ändert Impfempfehlung für Schwangere

red/rtr
Die Ständige Impfkommission hat eine neue Empfehlung für die Corona-Impfung bei Schwangeren ausgesprochen. Der Grund ist ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf. Foto: dpa/Caroline Seidel

Aufgrund eines erhöhten Risikos für schwere Verläufe bei einer Infektion mit dem Coronavirus hat die Ständige Impfkommission ihre Empfehlung für Schwangere angepasst. Eine generelle Empfehlung spricht sie aber nicht aus.

 
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Stuttgart - Vor dem Hintergrund eines erhöhten Risikos für schwere Verläufe von Covid-19 bei Schwangeren erweitert die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Impfempfehlung. Die Lebensumstände von werdenden Müttern sollen bei der Prüfung einer möglichen Impfung gegen das Coronavirus in Betracht gezogen werden.

„Es ist ein Signal an die Politik, aber auch an die betreuenden Frauenärzte, dass man Schwangeren eine Impfung nach individueller Prüfung großzügig empfehlen kann“, sagt Stiko-Mitglied Marianne Röbl-Mathieu, die die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe vertritt, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Lesen Sie hier: Wer jetzt beim Impfen an der Reihe ist

Schwangere könnten ein entsprechendes Schreiben beim Hausarzt oder im Impfzentrum vorzeigen, wenn der Frauenarzt die Impfung nicht selbst vornehme. Nach Ansicht von Röbl-Mathieu fallen Schwangere wie ihre Kontaktpersonen in Priorisierungsgruppe 2.

In der aktuellen Version der Stiko-Impfempfehlungen vom 12. Mai heißt es, dass Schwangeren „mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung oder mit einem erhöhten Expositionsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände“ nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung und „nach ausführlicher Aufklärung eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff ab dem 2. Trimenon angeboten werden“ könne.

Keine generelle Impfempfehlung für Schwangere

Neu in diesem Absatz sind die Berücksichtigung des Expositionsrisikos und der Lebensumstände sowie die konkrete Angabe der Impfstoffart und der empfohlene Zeitpunkt. In dem Dokument heißt es aber noch immer, dass die Stiko „die generelle Impfung in der Schwangerschaft derzeit nicht“ empfehle.

Schwangere haben während der Pandemie mit vielen Problemen zu kämpfen. Neben der Abwägung des Risikos einer Corona-Impfung fehlt vielen Frauen unter anderem der Austausch mit anderen werdenden Müttern und Begleitung beim Gang zum Frauenarzt.

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