Coronavirus und Haustiere Tiermediziner raten: In Corona-Quarantäne nicht mit der Katze schmusen

Markus Brauer/

Küssen verboten! Und ja kein Bett teilen! Diese Vorsichtsmaßnahmen sollten Katzenhalter befolgen, wenn sie in Corona-Quarantäne sind. Denn das Virus kann auch auf das geliebte Tier überspringen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Leipzig/Halle - Für die meisten Menschen sind Haustiere vollwertige Familienmitglieder: Kuscheln mit ihnen gehört dazu. Und häufig sitzt der Hund auf dem Sofa oder die Katze schläft mit im Bett. Doch in Zeiten von Corona ist viele anders – auch das Umgang mit Haustieren. Katzenbesitzer, die unter Corona-Quarantäne zu Hause sitzen, sollte besser nicht mit seinem Stubentiger schmusen. Das rät Uwe Truyen vom Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen an der Universität Leipzig.

Der Veterinärmediziner weist darauf hin, dass sich auch Hauskatzen beim Menschen mit Covid-19 anstecken können, wenn sie engen Kontakt zu einer infizierten Person haben. Experimentelle Studien hätten gezeigt, dass Hauskatzen das Virus auch auf andere Katzen übertragen können. Der umgekehrte Weg, also eine Übertragung von Katzen auf den Menschen, sei bislang noch nicht nachgewiesen worden.

Lesen Sie auch: Corona-Virus und Tiere – Diese Tiere sind besonders anfällig für Corona

Durchfall, Erbrechen und flache Atmung drohen

Eine Corona-Infektion äußere sich bei Katzen ähnlich wie beim Menschen. Einige infizierte Katzen zeigten gar keine Symptome, während andere unter Appetitlosigkeit, Durchfall, Erbrechen, Husten oder flacher Atmung litten. Eine gute Nachricht ist Truyen zufolge, dass Katzen eine robuste neutralisierende Antikörperreaktion entwickeln, die verhindert, dass sie sich ein zweites Mal infizieren.

Kein Freigang für Katzen

Wenn man mit Covid-19 infiziert ist oder der Verdacht einer Infektion besteht, sollte man engen Kontakt zu Katzen vermeiden. Außerdem seien Hygienemaßnahmen einzuhalten. Dazu gehöre das Tragen einer medizinischen Maske beim Kontakt mit dem Tier.

Lesen Sie weiter: Gefährliche Viren – Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich gefordert

Man sollte sich gründlich – mindestens 20 Sekunden lang – die Hände waschen, bevor und nachdem man die Katze, ihr Futter oder ihr Spielzeug berührt. „Infizierte Tierhalter sollten ihre Katze zudem nicht küssen, keine Handtücher mit ihr teilen und sie auch nicht mit ins Bett nehmen“, warnt Truyen. Betroffene Katzen sollten im Haus bleiben und keinen Freigang bekommen, um die Infektion anderer Katzen zu vermeiden.

Autor

Bilder