Wie wirksam ist der Impfschutz?
Eine Infektion mit einer früheren Virusvariante – Delta (B.1.617.2), Alpha (B.1.1.7), Beta (B.1.351) oder Gamma (P.1) – bietet also nur einen unzureichenden Schutz vor Omikron (B.1.1.529) .
„Auf Grundlage der verfügbaren Evidenz ist unter der Dominanz der Omikron-Variante nicht von einem langfristigen Schutz vor einer Reinfektion für ungeimpfte genesene Personen auszugehen“, heißt es im „Epidemiologischen Bulletin“ des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin.
Was bedeutet symptomatische und asymptomatische Infektion?
Den RKI-Daten zufolge liegt die die Effektivität gegen eine symptomatische Infektion nach einer Grundimmunisierung – zwei Impfungen ohne Booster-Auffrischung – nach bis zu drei Monaten bei maximal 54 Prozent, nach sechs Monaten nur noch bei 13 Prozent.
Der Booster erhöht zwar den Impfschutz zwar wieder, aber nach einiger Zeit sinkt dieser deutlich ab – laut RKI nach drei Monaten auf 44 bis 65 Prozent.
Symptomatische Infektion bedeutet: Sobald der Körper auf die Erreger reagiert, was sich in Krankheitssymptomen bemerkbar macht, handelt es sich um eine symptomatische Infektion. Asymptomatisch – also ohne Symptome – meint Infektionen beziehungsweise Erkrankungen ohne Krankheitszeichen.
Schützt eine Infektion vor einer erneuten Ansteckung?
Ja, zumindest eine gewisse Zeit – und das sogar recht gut. Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, erklärt: „Im Vergleich zu einer Impfung immerhin noch zu etwa 80 Prozent und das für einen ordentlichen Zeitraum von etwa neun bis zehn Monate.“
Aber: „Genauso wie die Impfstoffe, die ja auf dem ursprünglichen Virus basieren, nicht so gut gegen Omikron schützen“, so Watzl weiter, „schützt jetzt auch eine Infektion mit einer früheren Variante nicht so gut gegen Omikron.“
Laut Watzl schützt eine frühere Infektion nur noch zu 20 bis maximal 40 Prozent vor einer Infektion mit den Omikron-Varianten BA.1, BA2, BA.4 und BA.5. Das heißt im Klartext: Die Wahrscheinlichkeit, sich mehrmals zu infizieren, ist durch Omikron deutlich gestiegen.
Wie oft kann man sich mit Corona anstecken?
Darüber gibt es bisher keine verlässlichen wissenschaftlichen und statistischen Zahlen. Allerdings weiß man aus breit angelegten Studien aus Großbritannien, Dänemark und Österreich, das Mehrfach-Infektionen relativ häufig vorkommen.
Nach Aussage der Epidemiologin Juliet Pulliam vom südafrikanischen Forschungszentrums DSI-NRF kann man sich ein zweites, drittes oder viertes Mal infizieren – und sogar noch öfter. „Das Virus wird sich ständig weiterentwickeln. Und es wird wahrscheinlich viele Menschen geben, die sich im Laufe ihres Lebens immer wieder neu infizieren.“
Ab wann können sich Infizierte wieder anstecken?
Experten sind der Ansicht, eine überstandene Covid-19-Erkrankung rund drei Monate vor einer Reinfektion recht gut schützt. Das gilt aber nur dann, wenn das Virus nicht wesentlich mutiert.
Bei neuen Varianten wie Omikron können die Intervalle zwischen den Reinfektionen deutlich kürzer sein – im Extremfall nur wenige Wochen.
Kann man sich nur mit einer anderen Variante erneut anstecken?
Nein. Wenn das Immungedächtnis nachlässt, kann man sich auch mit der gleichen Variante erneut anstecken.